Mannheim: Hohes Tempo beim Kitaausbau

Bis zum 1. August könnte es klappen mit den Plätzen - Nur beim Personal gibt es noch Probleme

15.04.2013 UPDATE: 15.04.2013 06:00 Uhr 1 Minute, 35 Sekunden
Erster Bürgermeister Christian Specht undMitarbeiterinnen des Jugendamtes nahmen den Baufortschritt in Augenschein. Foto: vaf
Von Heike Warlich-Zink

Ab dem 1. August gilt der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz, und so läuft auch in Mannheim das Ausbauprogramm auf Hochtouren. An 16 städtischen Kinderhäusern sollen bis Jahresende 390 Krippenplätze, 220 Kindergartenplätze und 40 Hortplätze neu entstehen. 28 freie Träger werden zusätzlich 515 Krippenplätze und damit mehr als die Hälfte aller neuer Gruppen für die Betreuung unter Dreijähriger schaffen. Drei der städtischen Bauvorhaben besuchten Erster Bürgermeister und Baudezernent Christian Specht und Bildungsbürgermeisterin Ulrike Freundlieb, um sich vom Baufortschritt zu überzeugen. Die Fertigstellungstermine dort wie auch bei den anderen Projekten werden wohl weitgehend eingehalten, allerdings wird noch dringend Fachpersonal gesucht.

Im Stadtteil Vogelstang sind in den Kinderhäusern Freiberger Ring und Dresdner Straße die ersten neuen Krippengruppen bereits am Laufen. Bis August sollen in der Dresdner Straße zwei weitere Gruppen zusätzlich untergebracht wurden. In beiden Einrichtungen wurden die Baumaßnahmen während des laufenden Betriebs vorgenommen. "Das erforderte von Mitarbeitern und Eltern eine hohe Toleranz und bedeutete für das Personal eine zusätzliche Belastung", so Specht mit Blick darauf, dass zu den 16 Bauprojekten vier Anbauten und drei Umbauten beziehungsweise Umwidmungen - und damit Arbeiten am bestehenden Baukörper - gehören. In neun Fällen wird neu gebaut, beispielsweise in der Veilchenstraße in Käfertal, wo die Baustellenbesichtigungstour startete. Dort wird das bestehende Kinderhaus für eine zweigruppige Kinderkrippe erweitert. Neu gebaut wird auch in der Belchenstraße im Stadtteil Niederfeld, wo eine viergruppige Kinderkrippe entsteht.

Für jede neue städtische Kinderkrippengruppe beziffert die Stadt die Investitionskosten mit durchschnittlich 640 000 Euro. Insgesamt wird Mannheim in das Ausbauprogramm von 2011 bis 2014 rund 53 Millionen Euro investieren. 26 davon fließen in städtische Kinderhäuser, rund 27 Millionen Euro als Zuschüsse an die freien Träger.

Der Krippenausbau wird jedoch über 2013 hinausgehen. Denn auch wenn Mannheim bereits jetzt mit einer Betreuungsquote von knapp 25 Prozent über dem Bundesdurchschnitt liegt und bis Ende des Jahres durch die neu entstehenden 905 Plätze dann insgesamt 2762 Plätze für unter Dreijährige anbieten kann, so liegt der tatsächliche Bedarf wohl deutlich höher. Der Deutsche Städtetag hält entgegen der Einschätzung von Bund und Land für größere Städte eine Versorgungsquote von 40 bis 60 Prozent für realistisch.

Laut Bildungsbürgermeisterin Freundlieb sind bereits jetzt über das aktuell laufende Ausbauprogramm zwei weitere städtische Kinderhäuser in Vorbereitung, die 50 neue Krippen- und 120 Kindergartenplätze bieten sollen. "Das Krippenbauprogramm ist nicht nur wichtig für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern auch ein kleines Konjunkturpaket für die regionale Bauwirtschaft", so Specht, die meisten Aufträge gingen an heimische Handwerker.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.