Ausstellung in Oftersheim: "Spannweiten" im Gewölberaum

Die Ausstellung "Spannweiten" mit Werken von Regina Schulz und Karin Lehmann ist bis 18. Oktober im Gewölberaum zu sehen

23.09.2015 UPDATE: 24.09.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 52 Sekunden

Von Sabine Sipos

Oftersheim. Eine interessante und spannende Ausstellung erwartet die Besucher bei der neuesten Ausstellung im Gewölberaum. Regina Schulz und Karin Lehmann stellen ihre Werke aus. "Spannweiten" ist sie benannt, und das lässt sich in mehrerer Hinsicht interpretieren. Einerseits sind es die Motive, die entweder gegenständlich oder abstrakt ihre Wirkung auf den Betrachter ausüben, und zum anderen die Arbeitsweisen der beiden Malerinnen. Eingestimmt wurden die Gäste bei der Vernissage durch exzellente musikalische Beiträge des Gitarristen Franz Sattler.

Viel Persönliches

Begonnen haben beide ihre künstlerische Tätigkeit mit Aquarellmalerei, zu der erst später Arbeiten in Öl und Acryl kamen. Holte sich Lehmann ihr "Rüstzeug", wie sie sagte, bei Prof. Horst Strempel in Berlin, ist Schulz eine absolute Autodidaktin. Bürgermeister Stellvertreter Roland Seidel stellte beide Künstlerinnen mit kurzen Lebensläufen vor und richtete zudem sein Augenmerk auf die Stadtgeschichte Oftersheims. Im Jahre 766 zuerst erwähnt, feiert die Gemeine 2016 ihr 1250-jähriges Bestehen. Vor 20 Jahren wurde das Gebäude umgebaut, in dem sich nun der Gewölberaum befindet, der zu einem beliebten Ausstellungsraum für Künstler avancierte und sich einer immer größer werdenden Besuchergemeinde erfreue. Ute Walter ist die Verantwortliche für die Auswahl der Künstler und hat dabei stets ein glückliches Händchen bewiesen.

Eine ausführliche Einführung in die Werke gab Ingrid Drekopf. Sie ging explizit auf eine große Anzahl der Bilder ein, was sich an dieser Stelle durch das Fehlen der Bilder nicht anbietet. Lehmann und Schulz haben schon oft gemeinsam ausgestellt und eine Harmonie ist, trotz unterschiedlichen Temperaments der beiden, nicht zu übersehen.

Die gebürtige Berlinerin Schulz hat in zwei Bildern Berlin atmosphärisch festgehalten. Einmal die Hektik einer Großstadt und im zweiten in einem kraftvollen, abstrakten Farbmix das Multikulturelle der Stadt umgesetzt. Stark in den Farben, präsentieren sich ihre "Wüsten - Bilder". Nachvollziehbar sind die Farbenspiele, die sich durch Tages- und Jahreszeiten, aber auch durch ein wechselndes Licht ergeben können. Zieht man einen Fotovergleich mit dem Bild "Colorado River", wird deutlich, wie nahe Schulz an der Wirklichkeit verblieb. Einen weiteren Hinweis auf ihre Jahre in den USA geben die "Bisons im Schnee". Ihre Vorliebe für die Farbe weiß finden sich in "Weiße Tulpen".

Trotz Abstraktionen der Motive, die auch durch die jeweilige Farbgebung nicht gedämpft wurden, verlieren Lehmanns Bilder nicht an Intensität. Ihre "Wüstenwanderung" zeigt sich in Aquarell in einem völlig neuen Licht. Das farbintensive "Fabeltier" lässt dem Betrachter Raum für eigene Interpretationen. Eine zärtliche Zweisamkeit vermitteln "Er und Sie" in sanften Aquarellfarben. Gegenständlicher in der Ausführung ist der "Altstadtbummel", der den Betrachter die Enge fühlen lässt, in der einst gebaut wurde.

Der Rundgang durch die Ausstellung gibt auch etwas Persönliches der Malerinnen preis. Lehmanns Liebe zu Büchern sowie der Insel Sylt und Schulz’ bleibende Eindrücke, die sie aus den USA mitgebracht hat.

Info: Die Ausstellung "Spannweiten" mit Werken von Regina Schulz und Karin Lehmann läuft bis 18. Oktober zu den Rathausöffnungszeiten.

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