RNZ-Serie "Bahn-Geschichten"

Wie eine S-Bahn-Fahrt von Heidelberg ins Neckartal gründlich danebenging

Ein zweiter Blick ins Internet hätte geholfen - Probleme mit dem Schienenersatzverkehr

03.01.2019 UPDATE: 04.01.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 22 Sekunden

Der Ärger begann schon Hauptbahnhof Heidelberg. Die Bahn nach Neckargemünd fiel aus. Foto: kaz

Von Karin Katzenberger-Ruf

Heidelberg/Neckartal. Dritter Advent, der erste Schnee! Wer auf seinem Auto noch die Sommerreifen drauf hat, nimmt von Heidelberg aus besser die S-Bahn, um ins Neckartal zu gelangen. Ziel ist in diesem Fall Hirschhorn, die S-Bahn dorthin fährt schon ab dem frühen Morgen im Halb-Stunden-Takt.

Dass ab Neckargemünd ein sogenannter Schienen-Ersatzverkehr bis Eberbach eingerichtet wurde, ist dem Internet-Fahrplan einige Tage vor Reiseantritt zu entnehmen. Am Samstag wird für Sonntag wieder die "Direktverbindung" angezeigt. Prima, dann erübrigt sich ja der Plan, mit der Buslinie 35 nach Neckargemünd zu fahren und von dort aus in den Schienenersatzverkehr umzusteigen. Tja, hätte man es bloß gemacht, dann wäre man rechtzeitig in Hirschhorn angekommen. Denn die Busse beim Ersatzverkehr fahren nach Fahrplan und warten nicht auf verspätete S-Bahnen. Die Bahn, die kurz nach halb acht in Heidelberg hätte starten sollen, fällt aus irgendwelchen Gründen - die über Lautsprecher nicht so recht zu verstehen sind - ganz aus.

Und die Bahn, die 7.55 Uhr hätte fahren sollen, verspätet sich um eine Viertelstunde. Warum erfahren die Fahrgäste davon eigentlich erst eine Minute vor der geplanten Abfahrt und warum wird bei der Durchsage nicht darauf hingewiesen, dass die Bahn nicht auf Gleis acht, sondern auf Gleis vier einfahren wird? Wer nicht gerade auf die elektronische Anzeige schaut, könnte bei der nächsten Durchsage in Stress geraten.

Den hat ein Polizist aus dem Kraichgau jetzt schon. Nach einem anstrengenden Nachtdienst ist er nur noch müde, wartet auf dem Hauptbahnhof nun aber schon eine Dreiviertelstunde auf den nächsten Anschluss. Wie so oft war die Nacht anstrengend. Es gab mal wieder einen Einsatz "mit Gegenwehr".

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In Neckargemünd muss er wegen der Verspätung nochmals satte 20 Minuten auf die S-Bahn Richtung Eppingen warten. Der Schienenersatzverkehr Richtung Eberbach ist gemäß Fahrplan auch erst mal weg, und die Wartezeit auf den nächsten Bus ähnlich lang. Die Annahme, die Busse würden auf verspätete S-Bahnen warten, erweist sich als falsch.

Dass sie nicht warten, ist aber auch logisch, da es auch Fahrgäste gibt, die nur von Neckargemünd bis Hirschhorn oder Eberbach fahren wollen. Grund für den Ersatzverkehr war übrigens die Sanierung von Unterführungen entlang der Strecke.

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