Fotoausstellung in Lindenhof

Wie zwei Mannheimer die Elefanten-Jäger "jagen"

Benno Werner und Ingeborg Bohnert zeigen Bilder aus Simbabwe - Sie wollen auf die illegale Jagd aufmerksam machen

08.04.2018 UPDATE: 09.04.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 16 Sekunden

Benno Werner ist fasziniert von der atemberaubenden Schönheit der Natur im Norden von Simbabwe. Fotos: privat

Von Heike Warlich-Zink

Mannheim. "Nur Elefanten dürfen Elfenbein tragen" - mit dieser Botschaft will Benno Werner möglichst viele Menschen erreichen. Denn der Afrikanische Elefant ist vom Aussterben bedroht. Laut Washingtoner Artenschutzübereinkommen ist der internationale Handel mit Elfenbein zwar bereits seit 1989 verboten.

Aber es gibt zahlreiche Schlupflöcher, die die organisierte Wilderei blühen lassen. Als Werner 2003 das erste Mal mit seiner Partnerin Ingeborg Bohnert nach Afrika reiste, war er sich dieser Problematik nicht bewusst. "Wir waren schon immer viel unterwegs und sehr naturverbunden. Jetzt war dieser Kontinent dran", erzählt der 56-jährige Heilpraktiker.

Schnell waren die beiden Mannheimer gefangen genommen von der atemberaubenden Schönheit der Natur und entdeckten im Norden von Simbabwe am Sambesi ihr ganz persönliches Paradies. Einzigartige Eindrücke, spannende Abenteuer und besondere Moment, die sie am Freitag, 13. April, 19 Uhr, in der Johanniskirche in Mannheim-Lindenhof, Rheinaustraße 19, bei freiem Eintritt in einer Audio-Visions-Show mit anderen teilen wollen, um damit zugleich auf das Schicksal der Elefanten als unverzichtbarem Teil dieser wilden Schönheit von Simbabwes wildem Norden aufmerksam zu machen.

Denn auch die Schattenseiten des bis November 2017 von Robert Mugabe regierten Landes blieben ihnen bei ihren Reisen nicht verborgen. Die wirtschaftliche Krise in Simbabwe erreichte 2008/09 ihren Höhepunkt. "Kein Supermarkt hatte geöffnet. Es gab kein Benzin. Die Leute waren bitterarm", so Werner, der damals das erste Mal davon erfuhr, dass Menschen mit Wilderei und dem Verkauf der illegal erbeuteten Stoßzähne ihr Geld verdienen. Als sich zwei Jahre später die wirtschaftliche Situation deutlich verbessert hatte, waren Werner und Bohnert zuversichtlich, dass auch die Wilderei ein Ende haben würde.

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Weit gefehlt. Mit schweren Waffen werden die Elefanten nach wie vor exzessiv gejagt. Wurden vor 100 Jahren noch zehn bis 20 Millionen der Tiere gezählt, waren es 2014 nur noch 350.000. Heute, nur vier Jahre später, ist der Bestand auf 300.000 geschrumpft. "Wenn es so weiter geht, dann gibt es bereits in zehn, spätestens 20 Jahren in Afrika keine Elefanten mehr", rechnet Werner vor. Jedes Jahr würden durch den Verkauf des Elfenbeins weltweit drei Milliarden US-Dollar Gewinn erzielt.

Seit mehreren Jahren stehen er und seine Partnerin schon in Kontakt mit Naturschutzorganisationen vor Ort. Für beide steht längst fest, dass sie nicht hin- und wieder zurückfahren können, als sei nichts gewesen. Zumal sie mit den Elefanten einzigartige Momente verbinden. Mit den Jahren haben die Mannheimer ein Gespür für den Busch bekommen und das Verständnis dafür entwickelt, sich den Tieren immer mehr zu nähern und zu beobachten.

Seit 2015 auch mit professioneller Fotoausrüstung. Damit ist es Benno Werner gelungen, einzigartige Aufnahmen von Elefanten und auch Löwen zu machen. Aufnahmen, die er am kommenden Freitag auf einer 6 mal 3,4 Meter großen Leinwand mit entsprechender Soundtechnik unter dem Titel "Zu Fuß unter Löwen und Elefanten - Zwei Mannheimer gegen die Wilderei" zeigen wird. Mit dabei sein wird Richard Maasdorp. Der strategische Direktor der Zambezi Society gilt als die wichtigste Person in Simbabwe, was Elefantenschutz und Wilderei im Sambesital angeht.

"Keiner kennt Zahlen, Fakten und Hintergründe besser als er", sagt Werner, der selbst überlegt hatte, in Deutschland den Verein "Rettet die Elefanten Afrikas" zu gründen. Dabei stellte er fest, dass es diesen schon gibt und sich in Kenia, Tansania und Malawi engagiert. Aufgrund Werners Kontaktaufnahme mit dessen Vereinsvorsitzendem Thomas Töpfer zählt nun auch Simbabwe dazu, wo unter anderem wird die Verwaltung des Matasadona-Nationalparks direkt mit Spenden unterstützt wird, um genügend Ranger zum Schutz der Elefanten einzustellen.

Auch zu diesem Projekt werden im Anschluss an den Vortrag gerne Frage beantwortet. Die Veranstaltung findet zur Verabschiedung des Emleinhauses statt. Das Altenheim wird in Kürze geschlossen. Gesponsert wird der Abend vom Diakonissen Mutterhaus und den Evangelischen Pflegediensten Mannheim.

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