Dreizehn Skelette aus dem 17. Jahrhundert wurden in K 3 gefunden. Foto: Tröster
Von Gaby Booth
Mannheim. Jetzt gehen die Arbeiten wieder weiter. Vor kurzen waren die Bauarbeiter in einer Grube im Quadrat K3 plötzlich auf 13 Skelette gestoßen und mussten vorübergehend pausieren. Die Knochen waren ein deutliches Zeichen dafür, dass hier einmal ein katholischer Friedhof war, in Nähe der alten Festung. Die Überreste stammten aus dem 17. Jahrhundert und riefen die Archäologen der Reiss-Engelhorn-Museen auf den Plan. Vorsichtig und sorgfältig hat das Archäologenteam die Skelette geborgen, nun werden sie im Labor analysiert. Man will wissen, woher sie kamen, wie sie sich ernährten, ob sie gesund waren. Sobald die Untersuchungen abgeschlossen sind, werden die sterblichen Überreste ihre endgültige Ruhestätte auf dem Mannheimer Hauptfriedhof finden.
Die Bauarbeiten können zwischenzeitlich wieder im vollen Umfang fortgesetzt werden, sagt Sigrid Wolff, Pressesprecherin des Zentralinstituts. Die Baustelle im Quadrat K3 ist eine von vielen, die momentan das Gesicht der Mannheimer Innenstadt prägen. Hier wird für die Zukunft investiert. "Mit K3 beginnt ein wichtiger baulicher Schritt für die Entwicklung des ZI mit dem Ziel, die psychiatrische Versorgung der Mannheimer Bürger zu verbessern und die psychiatrisch-neurowissenschaftliche Forschung weiterzuentwickeln", so der Vorstand des renommierten Instituts.
Das geschieht in Etappen. Wenn der Erweiterungsbau fertig ist, kommen die Stationen dran. Die Stationen der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin sowie die Gerontopsychiatrische Tagesklinik, die sich bisher im Therapiegebäude des ZI in J5 befinden, können dann in den Neubau nebenan umziehen. Zudem wird in dem neuen Gebäude ein bundesweit einzigartiges Zentrum für junge Patienten einziehen, ein Adoleszentenzentrum für die individuelle und interdisziplinäre Behandlung von Kindern und Jugendlichen. Dank einer Kooperation mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum und der Universität Heidelberg wird zudem auf dem Quadrat K3 ein sogenannter Rekrutierungsstandort der Nationalen Kohorte eingerichtet. Hierbei handelt es sich um eine groß angelegte Langzeit-Bevölkerungsstudie, die deutschlandweit von einem Netzwerk deutscher Forschungseinrichtungen durchgeführt wird.
Auch energetisch beschreitet das Zentralinstitut neue Wege. Zahlreiche Stahlbetonpfähle sind in den letzten Wochen in den Boden eingebracht worden. Die elf Meter tief im Boden steckenden Pfähle sorgen für die Erwärmung des Gebäudes im Winter und für Abkühlung im Sommer. Das spart dem Institut Energiekosten.