Mannheim holt bei der Schulsanierung auf

Die Stadt baut den Berg an sanierungsbedürftigen Gebäuden ab und investierte in den letzten beiden Jahren fast 50 Millionen Euro.

16.08.2013 UPDATE: 16.08.2013 06:01 Uhr 1 Minute, 38 Sekunden
Zum Beispiel das Peter-Petersen-Gymnasium im Stadtteil Schönau, das gerade einen Neubau und einen Raum 'Jugend forscht' bekommt. Foto: vaf
Von Gerhard Bühler

Nach Jahren klammer Kassen und Einsparungen am Unterhalt des eigenen Immobilienbestands steht für die Stadt Mannheim inzwischen die Sanierung der Schulen im Vordergrund. Der aufgelaufene Sanierungsstau nimmt langsam ab. Einen wichtigen Zwischenschritt bildet dabei der nun fertiggestellte Neubau des Peter-Petersen-Gymnasiums. Das zeitgemäße neue Hauptgebäude für rund elf Millionen Euro ist nur ein Teil der gesamten Erneuerungsmaßnahmen für das Schönauer Gymnasium, die über 20 Millionen Euro kosten.

Der zum Schulbeginn am 9. September erstmals seine Türen öffnende, dreigeschossige Neubau bietet dann erstmals Platz für alle 29 Klassenzimmer, dazu besonders ausgestattete Räume für EDV, Musik, Biologie, Chemie und Physik sowie einen Raum für "Jugend forscht". Dass dieser auch im neuen Haus wieder eingerichtet wurde, erfüllt Schulleiter Ingo Leichert mit besonderem Stolz. Der eigene Raum für "Jugend forscht" sei ein wesentlicher Grund, weshalb das Peter-Petersen-Gymnasium seit Jahren die wohl erfolgreichste Schule des Landes bei diesem Wettbewerb sei, verweist Leichert auf den 2013 dafür erhaltenen Förderpreis der Firma Waldner, einer Laborausstattung für 10 000 Euro.

Bis vor Kurzem war die Peter-Petersen-Schule auf elf Gebäude verteilt gewesen, deutet der Schulleiter beim Besichtigungstermin auf andere Flachbauten auf dem Schulgelände. Nach dem ab Oktober geplanten Neubau der Sporthalle und dem Umbau eines weiteren Gebäudes für Mensa und Verwaltung soll es hier nur noch drei Schulgebäude geben, der Rest wird abgerissen. Die Maßnahmen erfolgen mit dem Ziel des Ausbaus des Gymnasiums zur Ganztagsschule. Die hier ehemals angesiedelte Hauptschule wurde inzwischen der Kerschensteiner Werkrealschule angegliedert, die ab September als erste Gemeinschaftsschule in Mannheim startet.

"Wir arbeiten kontinuierlich daran, den über mehrere Jahrzehnte aufgelaufenen Unterhaltungsstau in Schulgebäuden aufzuheben", weist Bildungsbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb darauf hin, dass in die 93 öffentlichen Mannheimer Schulen im vergangenen Jahr 23 Millionen Euro investiert wurden. Für dieses Jahr sind 25 Millionen Euro eingeplant. Seit 2007 seien die jährlichen Investitionen in Schulen, trotz Schwankungen der städtischen Einnahmesituation, auf einem hohen Niveau von 18 bis 25 Millionen Euro gehalten worden, betont Freundlieb. Dies entspreche einem Anteil von 25 Prozent der gesamten Investitionstätigkeit der Stadt.

Damit ein Sanierungsstau künftig nicht mehr eintritt, ist die Bewirtschaftung aller Schulgebäude durch die GBG-Tochter "Bau- und Betriebsservice GmbH" (BBS) vorgesehen. Mittlerweile hat das 2005 gegründete Unternehmen im Besitz der Stadt auf Beschluss des Gemeinderats bereits die Mehrzahl der Schulen und Turnhallen übernommen. In diesem August kommen plangemäß zehn weitere hinzu. Im August 2014 soll dann die letzte Tranche von zwölf Schulliegenschaften folgen, darunter einige "schwere Fälle". Für die notwendigen Sanierungen auf zeitgemäßes Niveau wird zunächst die Stadt geradestehen. "Was das an Kosten genau bedeutet, werden wir ermitteln, sobald wir die Gebäude haben", sagt BBS-Chef Wolfgang Bielmeier.

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