Zur Eröffnung der Dankbar kamen schon einige interessierte Besucher. Foto: Millenet
Von Jan Millenet
Mannnheim. Verena und Max Freudenberg haben sich ihren Traum erfüllt. Am Wochenende eröffneten sie in Mannheim die "Dankbar", eine Location, die es so in Mannheim noch nicht gibt. Denn das Konzept macht sie zu etwas ganz Besonderem: Wer dort etwas trinkt, bezahlt so viel er will.
Im Quadrat G7, mitten im Herzen des Gründerzentrums "gig7", hat das junge Ehepaar Räume gefunden, die für ihr "Experiment" geeignet sind. "Bis zum letzten Tag haben wir renoviert", erzählt Max Freudenberg bei der Eröffnungsfeier. Nun haben sie gemütliche Räume und einen großen Hinterhof zur Verfügung. Die Finanzierung über "Crowd-funding" hatte nicht geklappt, daher haben die beiden die Bar komplett eigenfinanziert. Verena Freudenberg kümmerte sich um die Inneneinrichtung, ihr Mann Max baute eigenhändig die kleine Bühne, die für Kulturevents genutzt wird, unter anderem für Akustikkonzerte.
Denn mit der "Dankbar" verfolgen die Freudenbergs auch das Ziel, Künstlern eine Plattform für kostenlose Auftritte zu bieten, um ihnen damit einen Karriereschubser zu ermöglichen. Schon hängen verschiedene Kunstwerke an der Wand, Programmpunkte für die nächsten Wochen stehen ebenfalls fest. "Wir haben von morgens bis abends geschuftet", erzählt Max Freudenberg, selbst Musiker. Im Kopf hatte er nur noch die "Dankbar". Sie wollten einen Ort schaffen, der dem Stress und Konfliktdenken im Alltag entgegenwirkt, fügt seine Frau hinzu.
Von ihrem Konzept, bei dem jeder so viel zahlt, wie er will, sind sie überzeugt. "Denn dann kommt es von Herzen", so der Inhaber. Sind die Fixkosten gedeckt, wandern die überschüssigen Einnahmen in soziale Projekte. Die Gäste können dabei mitbestimmen, welche Einrichtungen begünstigt werden. "Wir wissen bis jetzt noch nicht, ob die Idee verrückt oder genial ist", sagt das Paar und lacht.
Grünen-Stadtrat Gerhard Fontagnier, der am Freitag Grußworte des Oberbürgermeisters Peter Kurz überbrachte, lobte die beiden Freudenbergs - die für die Bar sogar ihre Jobs aufgegeben haben - für ihren Mut. "Sie haben Charakter und Wärme in die ehemals langweiligen Räume gebracht", so Fontagnier.
Für Max und Verena Freudenberg hat der Start in ein neues Leben begonnen. Und die Stadt Mannheim ist um ein neues Projekt reicher, das Kultur und Gemeinnützigkeit überaus geschickt miteinander verbindet.
Info: www.dankbar-mannheim.de