Benjamin-Franklin-Village: Drei Wohnblocks sind für Asylbewerber vorgesehen

Drei Wohnblocks in dem ehemaligen US-Areal sollen vorübergehendes Domizil für Asylbewerber werden. Darauf einigte sich der Hauptausschuss des Gemeinderats nach langer Diskussion.

20.03.2014 UPDATE: 20.03.2014 05:00 Uhr 1 Minute, 18 Sekunden
Die Wohnblocks in Benjamin-Franklin-Village stehen schon lange leer. Foto: vaf
Von Gerhard Bühler

Alles deutet darauf hin, dass drei leer stehende Wohngebäude in Benjamin-Franklin-Village vorübergehend zur Unterbringung von Asylbewerbern dienen werden. Im Hauptausschuss des Gemeinderats ging es um die Frage, ob sich die von den Amerikanern verlassenen Gebäude auf der Taylor-Kaserne oder eben in Benjamin-Franklin-Village besser für diesen Zweck eignen. In der Sammelunterkunft in der Pyramidenstraße im Hafengebiet sind momentan 300 Flüchtlinge in kommunaler Betreuung untergebracht. Für diese Personen muss kurzfristig für die Dauer von zwei bis drei Jahren eine andere Unterbringungsmöglichkeit gefunden werden, die Stadt prüft daher die zwei möglichen Standorte.

Der kurzfristige Handlungsbedarf entstand, weil das Land Baden-Württemberg die Gemeinschaftsunterkunft als Außenstelle der Landeserstaufnahmestelle (LEA) nutzen möchte. In der LEA werden Asylbewerber nach ihrer Ankunft vorübergehend für circa sechs bis acht Wochen untergebracht, bevor sie in einem nächsten Schritt einer anderen Kommune in Baden-Württemberg zugewiesen werden. Dafür muss die Stadt Mannheim das Gebäude kurzfristig räumen.

Obwohl die Mannheimer Verwaltung eine Unterbringung auf den Taylor Barracks bevorzugen würde, erscheint eine Unterbringung in dem amerikanischen "Dorf" einfacher und damit wahrscheinlicher. Dort sind drei Wohngebäude in der Columbusstraße zur Anmietung vorgesehen, die sofort bezogen werden könnten. Die vollständige Erschließung wird Kosten in Höhe von etwa 450.000 Euro verursachen. Die Gebäude gehören momentan der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, die die Stadt bei der Suche nach Wohnraum unterstützt.

Der Sachverhalt rund um die Unterbringung der Asylbewerber ist kompliziert. Aktuell befinden sich 300 Flüchtlinge in städtischer Obhut in der Gemeinschaftsunterkunft Pyramidenstraße. Die Stadt ist zur Aufnahme von Flüchtlingen verpflichtet, die den Kommunen vom Land nach einem Umlageschlüssel zugewiesen werden. Durch die neue Lage könnte eine Chance für Mannheim entstehen. Nach der Freimachung der Pyramidenstraße könne die Stadt ihren eigenen Dauerflüchtlingen eine bessere Unterbringung anbieten, betonte Oberbürgermeister Peter Kurz in der Sitzung des Ausschusses. Die Sammelunterkunft in der Pyramidenstraße befindet sich an der Grenze der Zumutbarkeit. Aber: "Eine erste Unterbringung von sechs bis acht Wochen dort ist aber etwas anderes als auf Dauer", so Kurz.

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