hö. Die Stadtwerke Heidelberg erhöhen zum 1. Januar 2012 die Preise für die Fernwärme um etwa drei Prozent - genauer gesagt, wird einer der Bestandteile des Gesamtpreises teurer, der sogenannte Arbeitspreis, der die Beschaffungskosten widerspiegelt. Davon sind nach Angaben der Stadtwerke rund 30.000 Haushalte in Heidelberg betroffen. Die Fernwärme ist die wichtigste Wärmequelle im Stadtgebiet, momentan beträgt ihr Anteil am "Wärmemarkt" 42 Prozent. Bis 2030 soll er auf 50 Prozent steigen, indem der Stadtteil Wieblingen und Eppelheim ans Fernwärmenetz angeschlossen werden.
Die Stadtwerke begründen den höheren Preis mit den gestiegenen Kosten auf dem Steinkohle- und Gasmarkt. Der Arbeitspreis ist einer von drei Preisbestandteilen für die Fernwärme; berechnet wird er durch eine "Preisgleitklausel", die von den Marktpreisen von Steinkohle und Heizöl bestimmt wird und von den Stadtwerken Heidelberg regelmäßig publiziert wird. Die beiden anderen Preisbestandteile für die Fernwärme - Grund- und Messpreis - bleiben konstant.
Im Detail steigt der Arbeitspreis um 0,22 Cent auf 5,2855 Cent pro Kilowattstunde inklusive Umsatzsteuer (netto 4,416 Cent pro Kilowattstunde). Zuletzt war der Fernwärmepreis zum 1. April 2009 gesunken; nach der jetzigen Erhöhung liegt der Fernwärmepreis immerhin noch unter dem vor dieser Preissenkung.
Auch die Nahwärme im Kirchheimer Neubaugebiet "Im Bieth" - versorgt durch ein Holzheizwerk mit einem Spitzenkessel auf Erdgasbasis und einem Nahwärmenetz - wird teurer, weil die Preise für Holzpellets und Erdgas steigen. Hier verteuert sich der Arbeitspreis um 0,455 Cent auf 8,413 Cent pro Kilowattstunde (netto 7,07 Cent pro Kilowattstunde); das entspricht einer Gesamtpreiserhöhung von rund drei Prozent.