Körperwelten Heidelberg

800 Besucher kamen in den ersten Tagen

Museumsleiterin Birgit Rechlin hatte den Start als zufriedenstellend bezeichnet -grundsätzlich sei noch "Luft nach oben"

03.10.2017 UPDATE: 03.10.2017 14:53 Uhr 53 Sekunden
Körperwelten-Mitarbeiter Sven Rosenberger legt an einem Plastinat im Alten Hallenbad noch einmal Hand an. Bis Donnerstag muss alles fertig sein. Foto: Philipp Rothe

Heidelberg. (dpa-lsw) Das Heidelberger Museum mit Leichen aus der umstrittenen "Körperwelten"-Ausstellung haben in den ersten Tagen mehr als 800 Zuschauer besucht. Seit der Eröffnung am vergangenen Donnerstag seien unter anderem viele Schüler und auch viele Einheimische in das Alte Hallenbad der Neckarstadt gekommen, sagte Kuratorin Angelina Whalley, Ehefrau des Mediziners Gunther von Hagens, auf Anfrage.

"Es war auch eine Reihe englischsprachiger Besucher da - ich bin sicher, das Museum kann ein Touristenmagnet in Heidelberg werden", sagte Whalley. Proteste gegen die Ausstellung seien ihr nicht zu Ohren gekommen. Auf 1000 Quadratmetern sind in dem Jugendstilkomplex rund 200 Exponate zu sehen, davon fast 20 Ganzkörperleichen.

Museumsleiterin Birgit Rechlin hatte den Start als zufriedenstellend bezeichnet. Die Organisatoren hatten am ersten Tag am vergangenen Donnerstag 280 Besucher gezählt. Insgesamt waren im Vorverkauf etwa 1000 Karten abgesetzt worden. Grundsätzlich sei "Luft nach oben", meinte Rechlin. Jedoch seien die Besucherzahlen bei einem ständigen Museum nur schwer mit denen einer zeitlich begrenzten Ausstellung zu vergleichen.

Die Organisatoren verstehen die Schau als Wissensvermittlung und Gesundheitsaufklärung. Weltweit besuchten seit der Premiere 1995 in Japan mehr als 44 Millionen Menschen die Ausstellung, davon rund 10 Millionen in Deutschland. Seit Beginn war "Körperwelten" von Kontroversen begleitet. Kritiker sehen eine Schwelle überschritten, wenn enthäutete Leichen zum Objekt morbider Schaulust werden. Diesen Vorwurf weisen die Organisatoren jedoch zurück.

Von Hagens hatte die Plastination 1977 in Heidelberg entwickelt. Es handelt sich um ein Verfahren zur Konservierung von Tierkadavern und Menschenleichen. Kunststoff ersetzt dabei Fette und Flüssigkeiten.

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