Heidelberg

Wo werden Kitas gebaut, renoviert, geschlossen?

Immer mehr Kinder leben in Heidelberg: Laut Statistik haben alle einen Kindergartenplatz, 53 Prozent einen Krippenplatz

16.07.2018 UPDATE: 17.07.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 5 Sekunden

Beim Südstadtfest beteiligten sich viele Besucher an der Fotoaktion "Rettet die MarkusKita" des "Aktionsbündnis kinderfreundliche Südstadt". Foto: privat

Von Birgit Sommer

Heidelberg. Die Kinderzahlen steigen, es gibt rund 2300 Kinder mehr in der Stadt als noch vor zehn Jahren. Entsprechend viel investiert Heidelberg auch weiterhin in den Nachwuchs.

Über 78 Millionen Euro lässt sich die Stadt den Unterhalt im Jahr 2018 kosten. Dem stehen Erträge in Höhe von 34,5 Millionen Euro gegenüber. Jedes Kindergartenkind (2018: 4534 Mädchen und Jungen) hat derzeit einen Platz, bei den 4263 Kindern unter drei Jahren liegt die Versorgungsquote in Kitas und bei Tagesmüttern im nächsten Kindergartenjahr 2018/19 immerhin bei fast 53 Prozent.

Insgesamt gibt es zum nächsten Kindergartenjahr in Heidelberg 88 neue Krippenplätze für Kleinkinder, weitere 182 Kindergartenkinder finden einen Betreuungsplatz.

Zuzüge in der Bahnstadt und auf den Konversionsflächen werden die Zahl der Kinder auch künftig enorm wachsen lassen, weiß man bei der Stadt. Im Jahr 2020 soll es schon 4893 Kindergartenkinder geben. Ein Blick in die Statistik zeigt: Heidelberg zählt zu den jüngsten Städten Deutschlands, die Bürger sind durchschnittlich 39,6 Jahre alt.

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Die Entwicklungsschwerpunkte im Überblick:

Bahnstadt: Im September werden 140 Krippen- und 280 Kindergartenplätze in sechs Einrichtungen bereitstehen. 40 Kinder werden in Tagespflege betreut, wofür die Stadt Räume angemietet hat. Zwei Investoren planen bis Ende 2019 weitere 70 Kleinkind- und 40 Kindergartenplätze, die durch freie Träger betrieben werden sollen (Westarkaden, Projekt "Meilenstein") .

Boxberg und Emmertsgrund: Zehn städtische Kindergartenplätze gibt es im Buchwaldweg durch den Wegfall der Hortplätze für Schulkinder. Auf dem Gelände des Tennisclubs Emmertsgrund soll laut Stadtverwaltung eine Übergangseinrichtung mit 20 Krippen- und 60 Kindergartenplätzen für beide Stadtteile entstehen. Derzeit geht es bei den Voruntersuchungen noch um den Artenschutz.

Kirchheim: Durch die Fertigstellung des Quartiers "Höllenstein" mit nahezu 100 Wohnungen wird dort mit steigendem Bedarf gerechnet. Allerdings: Der Montessori-Kindergarten in der Hardtstraße, momentan von zehn Kindern besucht, wird wegen eines Rechtsstreites vorläufig auf die Konversionsfläche Südstadt verlagert.

Die städtische Kita Hardtstraße ist sanierungsbedürftig, die 40 Kinder werden erst einmal in Containern untergebracht. Die Stadt überlegt einen Neubau mit Ausweitung auf fünf bis sechs Gruppen.

Im Pleikartsförster Hof will der Träger "Mäusezauber" für 60 Kinder einen Naturkindergarten mit pädagogischem Schwerpunkt auf Tieren und Pflanzen errichten. Die evangelische Kirche schließt den Blumhardt-Kindergarten; die beiden Gruppen sollen aus ihrem nicht sanierungsfähigen Gebäude in die Kita "Arche" umziehen.

Konversionsflächen: Der "Kinderladen Heuhüpfer" ging in der Römerstraße im Mai mit 20 Plätzen in Betrieb, ab September kommen weitere 20 Betreuungsplätze hinzu. "Mäusezauber" will im September im Bereich der Mark-Twain-Straße 30 Krippen- und 20 Kindergartenplätze anbieten.

Der Montessori-Verein betreut vorübergehend in den Campbell-Barracks zehn Krippen- und 40 Kindergartenkinder aus Kirchheim und dem Mehrgenerationenhaus Rohrbach. Diese Kita soll später durch einen anderen Träger genutzt und eventuell ausgebaut werden.

Die städtische Kita in der Römerstraße braucht mit Baubeginn des Hauses der Jugend 2019 einen neuen Platz für 60 Kinder - womöglich im Bereich der Campbell Barracks.

Bergheim: Bei den "Glückskindern" entstehen bis Herbst 20 Kindergarten- und 58 Krippenplätze, bei der AWO sind es 14 Kindergartenplätze.

Diese Plätze fallen in Heidelberg weg: Aus wirtschaftlichen Gründen schließen die "Kinderkiste" in der Ladenburger Straße in Neuenheim und die Bewegungskrippe der TSG Rohrbach. Das bedeutet 22 Plätze weniger. In der Weststadt schließt "First Steps" in der Rohrbacher Straße 15 Plätze, die kaum nachgefragt wurden. 42 Plätze der Evangelischen Kirche im Emmertsgrund fallen weg, 25 im Markus-Kindergarten in der Südstadt.

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