Kerwe Heidelberg-Rohrbach

Der "Kerweborscht" war in Topform

Rohrbacher Kerwe am Wochenende eröffnet - Bernd Frauenfeld hielt pointierte Rede

03.09.2017 UPDATE: 04.09.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 40 Sekunden

"Kerweborscht" Bernd Frauenfeld (rechts) begeisterte mit seiner "Kerwe-Redd" - unter anderem (von links) den Stadtteilvereinschef Hans-Jürgen Fuchs, Weinkönigin Caterina Teutsch und OB Eckart Würzner. Foto: pop

Von Werner Popanda

Geht man nur nach dem Wetter, hatten die Rohrbacher wenigstens zur Kerweeröffnung am Samstag kein Glück. Denn es tröpfelte immer wieder, sodass der eine oder andere Schirm aufgespannt werden musste. Doch als der Kerwezug zunächst von Osten her den Rathausplatz erreichte und später gen Norden in Richtung Kerweplatz wieder verließ, regnete es nicht mehr.

Umso mehr strahlte die Sonne im Herzen der Kerwe-eröffnungsgäste, was vor allem an der "Kerwe-Redd" von Kerweborscht Bernd Frauenfeld lag. Diese war ihm nämlich besonders gut gelungen: pointiert, überaus einfallsreich und bestens gereimt. Daher wurde er nicht nur einmal von begeistertem Beifall unterbrochen. Geklatscht haben auch die Zuhörer von jenseits der Bahnlinie - also jene aus Kirchheim. Ihnen widmete Frauenfeld sogar ein eigenes Gedicht, das den Titel "Kerche first" trug und so begann: "S’pfeife die Spatze un die Lerche, 1250 Johr is Kerche, d’r Nachbarstadtdaal wo gewiss, s’Schenste der Blick nach Rohrbach is! Wu Kinner bei der Mutter flenne: Hät der Storch net noch e bissel flieje kenne?"

Natürlich folgten einige sehr versöhnlich klingende Zeilen, die man im Gedicht "Akademiker" hingegen gänzlich vermisste. Denn es ging um ganz bestimmte, kräftig auf der Neckarwiese feiernde angehende Akademiker: "Saufe kräfdisch iwwer de Dorscht, un wie’s dennoch aussieht, isse ne worscht, erscht feierlich mim Abi protze, un dann Oawuhner in die Vorgärte kotze! A des Johr hammer’s widder g’seh, schreibt’s eich hinner die Ohre, s’is net schee!" Frauenfeld präsentierte sich in Topform - und verteilte nicht nur verbale Backpfeifen. Zum zweiten Mal wurde auch der von ihm ins Leben gerufene "Borschtpokal" in Form einer Badeente verliehen. Entgegennehmen durfte sie in diesem Jahr Heide Kaltschmidt. Anschließend hielt Frauenfeld aber gleich noch eine weitere Badeente in Händen, die er zum "Pokal fer Migration" ernannte. Entgegen nehmen durfte ihn der Kirchheimer Stadtteilvereinsvorsitzende Jörn Fuchs, der sich in der Flüchtlingsinitiative "Kirchheim sagt Ja!" engagiert.

Zuvor hatte der Rohrbacher Stadtteilvereinsvorsitzende Hans-Jürgen Fuchs die Gästeschar vor dem alten Rathaus willkommen geheißen. Dabei hielt er fest: "Es fällt nicht nur den Kerwevereinen jedes Jahr schwerer, die Menge an ehrenamtlichen Helfern zu organisieren, die gebraucht wird, um die Kerwe möglich zu machen." Hiervon zeuge, dass der Stadtteilverein zwar alle Vereine schriftlich angefragt habe, ob diese etwas beitragen könnten. Allerdings sei die Resonanz auf diesen Vorstoß fast gleich Null gewesen. Umso größer sei sein Dank an die FG Rohrbach, die Sängereinheit und die "Rohrbacher Jungs" dafür, dass sie "mit anpacken". Auch Oberbürgermeister Eckart Würzner griff diese Worte später auf - und dankte jenen Vereinen, die bei der Kerwe ein "riesiges ehrenamtliches Engagement" an den Tag legten.

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