Karlstorbahnhof Heidelberg

Doch die teure Variante plus "Spendenkampagne"

Planungsworkshop fand kaum Einsparmöglichkeiten - Kulturhaus soll nun Spenden einwerben

24.10.2017 UPDATE: 25.10.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 21 Sekunden

Der Karlstorbahnhof in der Heidelberger Altstadt. Foto: RNZ-Archiv

Von Timo Teufert

Heidelberg. An den Planungen für den neuen Karlstorbahnhof auf den Campbell Barracks in der Südstadt kann nicht mehr viel eingespart werden. Allerdings muss der Karlstorbahnhof jetzt eine Spendenkampagne starten, um einen möglichst hohen Eigenanteil aufzubringen. Das sind die Ergebnisse des Planungsworkshops mit Vertretern des Kulturhauses, den Bürgermeistern Jürgen Odszuck, Joachim Gerner, Hans-Jürgen-Heiß sowie Stadträten und Architekten.

Ziel des Workshops am Montag war es, nach Einsparungsmöglichkeiten zu suchen, um die Finanzierungslücke zwischen den Kosten von 15 Millionen Euro für die aktuelle Planung und dem Haushaltsansatz der Stadt von 13 Millionen Euro zu schließen. Doch offenbar wurden keine gefunden, denn in einer Stellungnahme aller Beteiligten heißt es: Der Entwurf des Architekturbüros Bernhardt und Partner stelle energetisch, betriebswirtschaftlich und funktional die sinnvollste Lösung dar, damit der Karlstorbahnhof seinen kulturpolitischen Auftrag auch in Zukunft nachhaltig erfüllen könne. "Allen Beteiligten ist klar, dass dieses ehrgeizige Ziel nur in einer gemeinsamen Kraftanstrengung und mit tatkräftiger Unterstützung aus der Bürgerschaft zu verwirklichen ist", heißt es. Der Karlstorbahnhof werde dazu alle Kräfte mobilisieren, um einen möglichst großen Eigenbeitrag leisten zu können.

"Wir saßen drei Stunden zusammen und haben intensiv nach Einsparmöglichkeiten gesucht", berichtet Stadtrat Manuel Steinbrenner (Grüne). Diese habe man sich etwa durch eine effizientere Anordnung der Räumlichkeiten erhofft. Die Architekten hätten dafür zwei Varianten vorgelegt, die aber wegen Problemen mit Schall- und Denkmalschutz sowie Einschränkungen in der Funktionalität nicht machbar gewesen seien. Man habe deshalb versucht, bei der Ursprungsplanung weiter zu sparen, berichtet Stadtrat Matthias Kutsch (CDU). "Wir haben zwar weitere Einsparmöglichkeiten identifiziert, die auch weiter verfolgt werden sollen, sie haben aber nicht das erhoffte Ausmaß", so Steinbrenner.

"Wir fühlen uns bestätigt, denn der Spielraum war nicht mehr groß, weil die Architekten im Entwurf alles das reduziert hatten, was möglich war", sagt SPD-Fraktionsvorsitzende Anke Schuster. "Wir können nach dem Workshop sagen, dass diese Planung gut ist, aber kein Wunschkonzert", so Schuster. Das Ergebnis der Arbeitsgruppe ist aber nur ein Vorschlag, aus dem die Verwaltung nun eine Vorlage erarbeitet, die wahrscheinlich ab Ende November in den Gremien beraten wird. Endgültig entscheidet dann der Gemeinderat.

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