Hintergrund Schönau "Pro Steinachtal" ist gescheitert

28.02.2018 UPDATE: 28.02.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 19 Sekunden

Mit dem Verein hat das Gewerbe eine wichtige Triebfeder verloren

Schönau. (lew) "Es gibt niemanden mehr, der sich am Ehrenamt beteiligt." Für Harald Kunkel, Geschäftsstellenleiter des BdS Nordbaden, ist der Abbau des Zunftbaums im Klosterstädtchen (siehe Artikel oben) die Folge einer Entwicklung, die ihre Ursprünge darin hat, dass es in Schönau immer weniger Gewerbe gibt. Das Ergebnis: Im Dezember 2017 löste sich der Verein "Pro Steinachtal" auf.

Bereits vor zwei Jahren, so Kunkel, habe der Verein vor dem Aus gestanden. Damals gab es noch einmal eine Art Gnadenfrist, ja es kam sogar so etwas wie Aufbruchstimmung auf. Denn 2016 fand in Schönau unter dem Motto "Drei Orte, ein Fest" das erste kommunenübergreifende Sommerfest statt. Die Idee war es, dass dieses im Zweijahres-Rhythmus jedes Mal von einer anderen der drei beteiligten Gemeinden Schönau, Heiligkreuzsteinach und Wilhelmsfeld ausgerichtet werde. Das Fest sollte die Bevölkerung sensibilisieren, im Ort einzukaufen und damit die ortsansässigen Geschäfte zu unterstützen. Zur Rettung des Vereins wurde ein Gutschein-System eingeführt, das, so Kunkel, "gut eingeschlagen" habe.

"Geh nicht fort, kaufe im Ort", sagte Schönaus Bürgermeister Marcus Zeitler damals. Das Steinachtal sollte als "Einkaufsregion" etabliert werden. Doch der Traum platzte, das kommunenübergreifende Sommerfest von 2016 blieb das einzige seiner Art. Es fehlte an Helfern aus den Gemeinden. Zeitler äußert gegenüber der RNZ sein Bedauern über die Auflösung von "Pro Steinachtal": "Die BdS-Veranstaltungen werden wir künftig vermissen." Er und seine Amtskollegen hätten immer versucht, dafür zu sorgen, dass es irgendwie weitergeht.

Auch Harald Kunkel macht den Bürgermeistern keinen Vorwurf. Aus den Rathäusern sei stets Unterstützung gekommen. Der ehemalige Vorsitzende von "Pro Steinachtal" macht klar: "Das ist einzig und allein Sache der Mitglieder."

Eine andere Ansicht vertritt Irmgard Bürkel-Schuler, ehemals Vorsitzende des BdS Schönau. Ihre Nachfolger hätten sich "zwei Jahre die Beine ausgerissen". Doch der Verein sei zuletzt nicht mehr in der Gemeinde präsent gewesen. "Der Bürgermeister hat kein Herz für Gewerbetreibende", kritisiert sie. Es habe von Seiten des Vereins wiederholt Bemühungen gegeben, Gespräche zu führen - Antworten aus dem Rathaus seien ausgeblieben.