Von Denis Schnur
Heidelberg. Der Großteil der Einzäunung, die die US-Amerikaner rund um ihre Kaserne in der Südstadt gebaut hatten, wird in den nächsten Jahren ab- oder umgebaut.
Im Zuge der Umwandlung des ehemaligen Army-Areals zum zivilen Stadtquartier werden die Gebäude saniert oder abgerissen und neugebaut. Dabei sollen auch die Außenanlagen und die Römerstraße ihr Gesicht verändern. Die Stadt und MTV Bauen und Wohnen GmbH – die das Quartier federführend entwickelt – werden dabei auch die Zaunanlagen in Angriff nehmen.
Während ein Großteil der Zäune samt Mauern entfernt wird, müssen andernorts nur die Metallelemente weichen. So dienen die alten Army-Zäune etwa entlang der Wohngebäude, die derzeit westlich der Römerstraße neu errichtet oder saniert werden, noch als "Einfriedungen der Baufelder", wie Hartmut Suckow, Pressesprecher von MTV Bauen und Wohnen, erklärt. Nach dem Abschluss der Bauarbeiten würden sie aber vollständig entfernt – auch wenn das nicht allen Bewohnern passe: "Die Eltern vieler Kinder sind ganz froh über die Abgrenzung der Spielplätze durch Zäune. Sicherheit geht manchmal vor Ästhetik."
Auch weiter südlich, vor dem Torhaus, werden die Zaunelemente abgebaut, wie ein Stadtsprecher bestätigt. An dem repräsentativen Bau, hinter dem direkt der Paradeplatz liegt, entstehe der "Haupteingang" zu dem Quartier. Hier sollen zudem Artefakte wie Kameras und Schilder an die Präsenz der US-Amerikaner erinnern. Ebenfalls komplett entfernt werden laut Stadt die Zäune an der "Chapel", dem künftigen Stadtteilzentrum der Südstadt. Bereits im Frühsommer soll es soweit sein.
Südlich der Rheinstraße bleibt dagegen ein Großteil der Mauern erhalten. Hier werden auf beiden Seiten der Römerstraße zunächst die Metallteile entfernt. Sowohl am "Common Ground", einer Freifläche südlich der Chapel, als auch am "Bürgerpark", der gerade auf der anderen Straßenseite gebaut wird, bleiben die Sandsteinelemente stehen. Beide Grünanlagen sind Teil des "Anderen Parks", der bis Ende des Jahres fertig sein soll. Bis dahin sollen auch die Mauern saniert, an mehreren Stellen durchbrochen und zum Teil zu Sitzgelegenheiten umgebaut werden.
Nach dem Umbau der Römerstraße wird zudem der Fußweg hinter der Mauer verlaufen, damit in der Mitte der Straße Platz für eine Baumreihe ist. Wann es soweit sein wird, ist laut dem Stadtsprecher jedoch noch unklar, denn der Gemeinderat müsse zunächst zusätzliche Haushaltsmittel bereitstellen.