RNZ-Sommertour 2017

So nah kommt man den Zootieren sonst nie (plus Video und Fotogalerie)

Zehn Sommertouristen erlebten einen außergewöhnlichen Tag im Zoo - Erst fütterten die Leser den Elefanten Gandhi, dann apportierte er

16.08.2017 UPDATE: 17.08.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 6 Sekunden

Ein Gänsehaut-Moment nicht nur für Leserin Jutta König: Elefant Gandhi kam ganz nah an die Sommertouristen heran.

Von Anica Edinger

Sie fressen ein bis zwei Lkw-Ladungen Äpfel pro Woche, gut 30 Tonnen Heu im Jahr - und für die Körperpflege steht ab und an ein Sandpeeling auf dem Programm: Die vier asiatischen Elefantenbullen Gandhi, Tarak, Yadanar und Ludwig sind eine der Attraktionen im Heidelberger Zoo. Für zehn RNZ-Leser stand gestern ein ganz besonderer Besuch der Jungbullen-Wohngemeinschaft an. Denn im Rahmen der Sommertour durften sie die Tiere nicht nur aus der Ferne betrachten, sondern einen ganz genauen Blick in ihre Lebenswelt im Zoo werfen - und schließlich sogar Äpfel an Gandhi verfüttern. "Ein Gänsehaut-Moment", wie Leserin Jutta König später bilanzierte.

 

Für Stefan Geretschläger gehört das zum Berufsalltag. Der Elefantenpfleger kennt seine Bullen genau: "Gandhi hat einen Spitznamen: Er wird von uns auch Gaddafi genannt - er ist ein Terrorist." In der Truppe hat Gandhi, der größte und älteste, die Hosen an. Doch wenn es ums Äpfelfressen geht, wird auch Gandhi ganz zahm: Nachdem die Sommertouristen alle verfüttert hatten, suchte er sich einen Stock - und gab ihn Geretschläger. "Gandhi kann apportieren", erklärt der Pfleger. Zur Belohnung gibt es dann immer etwas Süßes - "und Gandhi ist eben clever", so sein Pfleger. Zum Apportieren wird auch der sogenannte Elefantenhaken geworfen und von den Tieren zurückgebracht - "das ist auch die einzige Funktion, die der Haken bei uns noch hat", berichtet Geretschläger. Denn im Heidelberger Zoo wird mit den Elefanten nur noch im geschützten Kontakt gearbeitet, also durch Gitter und mit einem "Target" - ein Bambusstab. Der kommt etwa bei der Fußpflege zum Einsatz - damit die Bullen wissen, wo sie ihre Füße hinstellen müssen. Das Motto im Zoo: "Der Elefant kommt zu mir, nicht ich zu ihm", sagt Geretschläger.

Ansonsten halten sich die Pfleger größtenteils aus dem Alltag der Tiere raus. "Elefanten brauchen in erster Linie Elefanten", so Geretschläger. Selbst um ihr Fressen müssen sich die Elefanten im Zoo in der Regel selbst kümmern. "Wir werfen es ihnen nicht einfach hin, sondern verstecken es. So kommt keine Langeweile auf", meint der Tierpfleger. Schließlich seien die sanften Riesen auch in der Wildnis gut 17 Stunden am Tag mit der Futtersuche beschäftigt. Und: "Elefanten, die hungrig sind, haben nicht so viel Zeit, sich gegenseitig auf die Köpfe zu hauen", weiß Geretschläger. Gandhi alias Gaddafi zeige den kleineren schon ab und an, wer der Boss in der WG ist - "dann legt er ihnen etwa den Rüssel auf den Kopf", sagt der Experte.

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Gemütlicher geht es da bei den Seychellen-Riesenschildkröten zu. Dort wartete für die RNZ-Leser der nächste Höhepunkt der Tour. Begleitet von Nicole Bruslund, im Zoo für die ehrenamtlichen Mitarbeiter verantwortlich, durften sich die Sommertouristen im Schildkröten-Kraulen üben. "Das ist kein Stress für die Tiere, die lieben das", erklärte Bruslund. Leicht erkennen kann man das an ihren Hälsen, die sie langsam weit in die Höhe recken, wenn sie gestreichelt werden. Schneller werden die Tiere, wenn sie von ihren Pflegern mal Obst bekommen - "Erdbeeren oder Weintrauben zum Beispiel", berichtet Bruslund. Schließlich sind die Riesenschildkröten sonst ein Leben lang auf Diät: "Sie können nicht nach außen fett werden." Überfütterung könne Organschäden zur Folge haben. Und so gab es für die Riesenschildkröten keine Äpfel, sondern nur Wellness von den zehn begeisterten Sommertouristen.

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