Die Heidelberger Bahnstadt. Foto: dpa
Heidelberg. (RNZ) Heidelbergs jüngster Stadtteil wird teurer. Wenn der Gemeinderat am Mittwoch, 10. Februar, über die Verlängerung des Treuhandvermögens Bahnstadt sowie den Wirtschaftsplan 2021 abstimmt, wird es auch darum gehen, dass das Defizit für die Bahnstadt steigt. Die Stadt geht davon aus, dass sie am Ende des Jahres 32,3 Millionen Euro mehr in den Stadtteil investiert als durch ihn eingenommen hat. Das Defizit läge damit 6,4 Millionen Euro über dem geplanten Saldo des Vorjahres.
Die Stadtverwaltung habe zwar geprüft, wo es Einsparpotenziale gibt. Die Kosten würden sich aber dennoch erhöhen – etwa weil Baupreise gestiegen seien und Baumaßnahmen nötig seien, die bislang nicht Teil des Wirtschaftsplans waren. "Die Entwicklung eines neuen Stadtteils kann ein Defizit mit sich bringen, etwa durch Kosten beim Bau von Straßen und Plätzen, Kitas und Schule. Das ist vergleichbar mit Investitionen in privates Wohneigentum. Wer eine Wohnung oder ein Haus kauft, macht Schulden. Langfristig zahlt sich das aber aus", ist Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck überzeugt.
Die Stadt hat bisher rund 365 Millionen Euro in die Bahnstadt investiert – etwa in die technische und soziale Infrastruktur. Das Geld stammt nicht aus dem städtischen Haushalt, sondern aus der entwicklungsbedingten Wertsteigerung der Grundstücke. Die Stadt hat auf der anderen Seite Einnahmen in Höhe von rund 331,3 Millionen Euro verbucht, vor allem durch Steuern und Verkaufserlöse. Zudem erhält die Stadt 1200 Euro jährlich pro Einwohner vom Land über den Finanzausgleich.