Kanal- und Pflasterarbeiten in Heidelberg

Drei Jahre Bauzeit zwischen Karlsplatz und Karlstor

Hauptstraße Ost von Karlsplatz bis zum Karlstor soll grundlegend saniert werden

22.05.2017 UPDATE: 23.05.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 37 Sekunden

Auf Höhe des Völkerkundemuseums (rechts) ist die Hauptstraße in einem besonders schlechten Zustand. Foto: Philipp Rothe

Von Holger Buchwald

Nach der Erweiterung der Universitätsbibliothek und dem Bau des Tegut-Supermarktes in der Theaterstraße wird die Heidelberger Altstadt eine weitere Großbaustelle bekommen: Die Hauptstraße Ost vom Karlsplatz bis zum Karlstor soll grundlegend saniert werden. Die Arbeiten von Abwasserzweckverband und Stadt Heidelberg werden voraussichtlich drei Jahre dauern und fast 3,9 Millionen Euro verschlingen. Nachdem der Bezirksbeirat bereits in seiner letzten Sitzung dem Projekt zugestimmt hat, ist es heute Thema der öffentlichen Sitzung des Bau- und Umweltausschusses - ab 17 Uhr im Neuen Sitzungssaal des Rathauses, Marktplatz 10.

Hauptgrund für die Arbeiten ist, dass der Mischwasserkanal auf einer Länge von 450 Metern - zwischen Mönchgasse und Karlstor - aus dem Jahr 1890 stammt und dringend instand gesetzt werden muss. Als der Kanal 2012 kontrolliert wurde, zeigten die Videos neben punktuellen Schäden "fast durchgehend Innenkorrosion und mechanischen Verschleiß" auf, wie es in der Beschlussvorlage heißt. Daher sei die Stabilität des Bauwerks fraglich.

Die Hauptstraße wird daher auf einer Breite von 2,50 Meter und 3,50 Meter tief aufgerissen; die Rohre werden komplett ausgetauscht. Danach muss auch die gesamte Fläche zwischen den Bordsteinen wieder instand gesetzt werden.

Die Stadt will diese Chance nutzen, um die Strecke bis zum Karlsplatz ebenfalls zu modernisieren und neu zu pflastern. Denn schon seit Jahren ist die bestehende Verkehrsfläche in einem schlechten Zustand. Die Gehwege bleiben weitgehend bestehen. Nur im Bereich der Einmündungen von Karlsplatz, Leyergasse, Plankengasse, Friesenberg und Jakobsgasse, aber auch am Karlstor werden die Bordsteine abgesenkt; die Bushaltestelle Herrenmühle wird barrierefrei ausgebaut. Zudem werden sämtliche Leitungen für Strom, Wasser, Gas und Fernwärme ausgetauscht.

Für Aufsehen sorgte im Bezirksbeirat die lange Bauzeit von drei Jahren. Nach den bisherigen Planungen sind sechs Bauabschnitte nötig, nur so sei garantiert, dass die Anlieger weiter zu ihren Häusern kommen. "Wir müssen jeden einzelnen Abschnitt fertigstellen, bevor wir den nächsten in Angriff nehmen können", so Barbara Bock vom Abwasserzweckverband.

Für den Durchgangsverkehr bleibt die Hauptstraße während der gesamten Zeit gesperrt. Dies hat auch Auswirkungen auf den Busverkehr. Die Linie 33 vom Karlstor kann nicht mehr durch die Hauptstraße fahren, sondern soll durch den Schlossbergtunnel und über die Friedrich-Ebert-Anlage gelenkt werden. Karin Werner-Jensen vom Verein Alt-Heidelberg regte stattdessen an, dass es besser wäre, die Buslinie über die B 37 mit einem Halt an der Alten Brücke umzuleiten.

Am Ende gab es aber auch Lob für das Projekt. Bezirksbeirat Franz Bartholomé (Grüne) freute sich, dass "die Oberfläche für Radler endlich besser befahrbar" wird. Die Arbeiten sollen 2018 beginnen. Tiefbauamt und Abwasserzweckverband wollen versuchen, den Zeitplan danach noch etwas zu raffen und doch schneller fertig zu werden.

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