Drama um die Schwanenküken
Innerhalb weniger Tage verschwanden die Jungtiere aus dem Nest an der Alten Brücke - Offenbar wurden sie von anderen Tieren gefressen
Von Steffen Blatt
Heidelberg. Es war offenbar ein Drama, das sich Ende Mai/Anfang Juni unweit der Alten Brücke abgespielt hat: Viele Altstädter hatten sich über die sieben geschlüpften Schwanenküken gefreut, doch innerhalb von wenigen Tagen waren sie verschwunden. Das städtische Umweltamt geht davon aus, dass sie von anderen Tieren gefressen wurden.
"Alle zwei Tage sind zwei Jungtiere verschwunden", berichtet eine RNZ-Leserin, die genau gegenüber der Brutstätte des Schwanenpaares wohnt. Vorher hätten sie sich schon gut bewegt und seien auch mit ihren Eltern geschwommen. Die beiden erwachsenen Schwäne seien noch da und verhielten sich nicht ungewöhnlich, erzählt die Leserin weiter.
Dabei hatten sich die Altstädter so für die Tiere eingesetzt: Nachdem Ende Mai 2016 zwei Eier vom Hochwasser fortgespült worden waren, sorgte sie sich dieses Jahr besonders um den neuen Nachwuchs, den das Schwanenpaar an gleicher Stelle abgelegt hatte. Viele Bürger riefen beim Umweltamt an und forderten den Schutz der Eier. Wegnehmen darf man sie nicht, der Mensch darf laut Bundesnaturschutzgesetz nicht eingreifen. Das Amt baute aber Absperrungen auf und stapelte Sandsäcke, um das Gelege vor Wasser (und Menschen) zu schützen.
Doch dieses Mal waren es nicht Regengüsse, sondern offenbar natürliche Fressfeinde, die den Schwanen-Nachwuchs töteten. Das Umweltamt nennt Ratten, Welse, Füchse, Habichte oder Marder als mögliche Täter. Dabei ist es der Lauf der Natur, dass Vogelgelege verloren gehen. "Das kommt jeden Tag in Deutschland vor", sagte Sebastian Olschewsky vom Heidelberger Naturschutzbund schon im Mai der RNZ. Allerdings passiert das selten an so prominenter Stelle.