Im Haus am Harbigweg diskutierten die Jugendlichen über die Neugestaltung des Parks in den Campbell Barracks. Foto: Rothe
Von Tillmann Bauer
Wie muss ein Park aussehen, damit sich Jugendliche dort auf den ersten Blick willkommen fühlen? Um diese Frage ging es beim jüngsten Jugendforum der Stadt. Sie wurde den Betroffenen selbst, den Jugendlichen, in den Räumen des Stadtjugendrings gestellt; der aktuelle Anlass war "Der andere Park", der im Rahmen des "Grünen Bands des Wissens" bis 2020 in den Campbell Baracks entstehen soll. Wie genau er aussehen, welche Elemente er beinhalten soll - das steht alles noch nicht fest. Die Bürger sind gefragt: Anwohner, Eltern, Jugendliche, Kinder - jeder Interessierte kann seine Meinung äußern.
Diesmal kamen die Jugendlichen zu Wort. Sechs Jungs und ein Mädchen waren gekommen, um mitzureden. "Dass die Beteiligung jetzt nicht so groß ist, war abzusehen", sagt Sara Ehrlich von der Koordinierungsstelle Bürgerbeteiligung, "denn wir waren schon in vielen Schulen, um die Zielgruppe direkt anzusprechen." Die Willy-Hellpach- und die Julius-Springer-Schule sowie das Helmholtz-Gymnasium wurden besucht, über 200 Jugendliche beteiligten sich dort. Man wollte gerade die Schulen im unmittelbaren Umfeld des Parks mit einbeziehen, so Ehrlich. Die verbliebenen sollten aber dennoch die gleiche Möglichkeit bekommen, mitzureden - deshalb das Jugendforum.
Der 20-jährige Niklas nahm diese Möglichkeit wahr. Er ist in Kirchheim geboren, studiert nun in Mannheim - und ist mit vollem Einsatz bei der Diskussion dabei. "Wenn es so etwas schon gibt, sollte man sich auch einbringen", fand er. Also - was braucht ein Park für Jugendliche? Rückzugsorte, Sportmöglichkeiten mit viel Aktion, jede Menge Bäume. Das waren die ersten Gedanken der Kids. "Ein Park sollte wirklich richtig grün sein", sagte Leonie. Auch an Elemente wie Sicherheit durch Beleuchtung oder klare Abgrenzungen zum Verkehr wurde gedacht.
Den "Anderen Park" komplett neu gestalten durften die Jungs und Mädels aber nicht. Dafür ist die Planung schon zu weit fortgeschritten. Aus ganz Deutschland kamen bereits Vorschläge, wie man die Fläche an der Römerstraße bespielen kann. "Bei den jungen Menschen haben sich bereits drei Favoriten herauskristallisiert", kündigte Erik Flügge an. Er ist Geschäftsführer der S&N Kommunalberatung, moderierte das Jugendforum, fungiert als Mittler zwischen Nachwuchs und Stadt.
Ein komplett überzeugender Plan wurde dabei nicht gefunden. Sportmöglichkeiten, Platz für Großveranstaltungen, Wasserelemente und Grillmöglichkeiten nahmen die Jugendlichen positiv auf. Kritikpunkte waren dagegen große Betonflächen und Straßen, die durch das Areal führen. Auch Volker Schwarz war vor Ort, der Landschaftsarchitekt der Stadt kümmert sich seit Beginn der Planungen um den "Anderen Park" und nahm auch die Vorschläge der Jugendlichen auf. Eine Einigung aller Parteien zu erreichen, werde keinesfalls leicht, so Schwarz.
Doch der Zeitplan ist streng: Im Dezember sollen die Pläne weiter verbessert werden, im Januar steht das nächste Bürgerforum an - dann werden sicherlich auch wieder ein paar interessierte Jugendliche dabei sein.