Immer mehr Touristen kommen nach Heidelberg nicht nur für einen Tag. Die Zahl der Übernachtungen steigt. Foto: Welker
Von Ingrid Thoms-Hoffmann
Jetzt ist es nicht unbedingt eine Neuheit, dass Heidelberg bei Touristen außerordentlich beliebt ist, aber dass die Stadt mit dem Zuwachs an Übernachtungen mit an der Spitze in Baden-Württemberg liegt, das überrascht dann doch. Offenbar greifen die Bemühungen der Stadt, weg von Tagesbesuchen und hin zum "nachhaltigen Tourismus" zu kommen.
Das Statistische Landesamt hatte am Montag die Übernachtungszahlen für das Jahr 2013 veröffentlicht. Danach kann Heidelberg bei den Übernachtungen ein Plus von 8,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr verbuchen. (Stuttgart: +2,7 Prozent, Freiburg: -1,2 Prozent, Mannheim: -0,9 Prozent). Knapp 1,2 Millionen Übernachtungen wurden für Heidelberg erfasst, aus Deutschland waren es 706.920, aus dem Ausland 489.673.
Das sind rund 93.000 Übernachtungen mehr als 2012. Gezählt wurde in Beherbergungsbetrieben ab zehn Betten. Baden-Württemberg insgesamt verzeichnet einen Zuwachs von 0,2 Prozent. Mit 51,8 Prozent hat Heidelberg zudem die höchste Bettenauslastung in Baden-Württemberg.
"Das ist ein absolutes Rekordjahr für uns - wir freuen uns sehr, dass Heidelberg weltweit so beliebt ist. Einen Zuwachs von 8,4 Prozent bei den Übernachtungen - eine bessere Bestätigung für unsere Arbeit kann es nicht geben", freut sich Mike de Vries, der Geschäftsführer der Heidelberg Marketing GmbH (siehe Interview rechts). Zwar rechnete der Marketing-Chef mit einer Steigerung, aber "nicht in dieser deutlichen Form", sagt er gegenüber der RNZ.
Nach seinen Angaben kommen etwa zwei Drittel der Touristen aus geschäftlichen Gründen nach Heidelberg. Das restliche Drittel hat die Stadt als Ausflugsziel gewählt. Dabei sind es die Amerikaner, die immer noch das größte Auslandskontingent ausmachen, gefolgt von den Besuchern aus den Golfstaaten. Wichtigste europäische Auslandsmärkte sind Großbritannien, Schweiz, die Niederlande und Frankreich. Fast 60 Prozent der Touristen kommen aus dem Inland. "Wir sind aber nicht nur vom Binnenmarkt abhängig", freut sich de Vries über 40 Prozent ausländische Gäste.
Der Marketing-Chef führt die Steigerung der Übernachtungszahlen auf neue Angebote für Touristen zurück und auf die verstärkte Werbung im Ausland. "Im Marketing werden alle Kanäle genutzt, um Heidelberg im internationalen Städtetourismus zu platzieren." Davon profitieren nicht nur die Hotels, sondern auch andere Branchen wie Gaststätten, der Einzelhandel oder Dienstleistungsanbieter. Letzten Endes sichere das Arbeitsplätze und stärke die regionale Wirtschaftskraft.