Filmschaffende zum Anfassen

Regisseur und Drehbuchautor von "Frau Ella" im Lux-Harmonie

09.11.2013 UPDATE: 09.11.2013 05:00 Uhr 1 Minute, 44 Sekunden
Rund 230 Zuschauer waren am Donnerstag ins Heidelberger Lux-Harmonie-Kinocenter gekommen um 'Frau Ella' mit Ruth Maria Kubitschek, August Diehl (Foto) und Matthias Schweighöfer. zu sehen. Knapp eine Million Zuschauer haben den Film seit dem Kinostart gesehen. Foto: RNZ
Von Michael Ströbel

"Frau Ella" heißt der neue Film mit Publikumsliebling Matthias Schweighöfer in der Hauptrolle. Angelaufen ist der Film am 17. Oktober, am Donnerstag kamen Regisseur Markus Goller und Drehbuchautor Dirk Ahner ins Lux-Harmonie Kino in der Hauptstraße. Im Anschluss an den Film stellten sich Regisseur und Drehbuchautor mehr als eine Stunde den rund 230 Zuschauern. Sie beantworteten viele Fragen, etwa zu ihren Aufgaben, zum Film, zur Produktion, aber auch zu ihrem Privatleben.

Der Film handelt vom Ex-Medizinstudenten Sascha (Matthias Schweighöfer), der als Taxifahrer arbeitet und mit seinem besten Kumpel Klaus (August Diehl) in einer WG lebt. Als Sascha erfährt, dass seine Freundin Lina (Anna Berdecke) schwanger ist, dreht er durch und baut einen Unfall. Im Krankenhaus lernt er die Seniorin Ella (Ruth Maria Kubitschek) kennen. Über Umwege entwickelt sich zwischen beiden eine ganz besondere Freundschaft.

Es ist ein lustiger, bisweilen anrührender Film, der Tiefgang hat und mit intelligenten Sätzen zu brillieren weiß. Einer davon ist etwa: "Am Ende seines Lebens bereut man nicht seine Fehler, sondern die Dinge, die man nicht getan hat." Das ist eine der Kernbotschaften des Films: Wer sein Leben nicht selbst in die Hand nimmt, der verpasst es.

Und genau die Frage nach der Botschaft des Films schien das Publikum besonders zu interessieren, schließlich wurde die Frage gleich mehrmals gestellt. "Wir wollten zeigen, wie die verschiedenen Generationen miteinander auskommen und voneinander lernen können", sagte Drehbuchautor Dirk Ahner. "Es ist natürlich schwer, so ein ernstes Thema in die deutschen Kinos zu bringen", gestand Regisseur Markus Goller, "aber ich wusste: Wenn Matthias Schweighöfer mitmacht, habe ich eine Chance, das Ding zu finanzieren. Schließlich muss ein Kinofilm auch möglichst massentauglich sein."

"Eine Freundin, die sich mit dem Thema alte Menschen beschäftigt hat, ist auf den Roman ,Frau Ella' von Florian Beckerhoff gestoßen und hat ihn mir empfohlen", beantwortete der Regisseur die Frage, wie er auf die Idee gekommen sei. Dirk Ahner schrieb dann mit Unterstützung von Goller das Drehbuch zum Film. "Wir haben dabei das letzte Drittel fast komplett umgeschrieben", gestand Ahner. "Das Buch spielt die meiste Zeit in der WG, im Film fahren sie nach Paris und an die Küste." Das sei wichtig gewesen, "um die Geschichte überhaupt kinotauglich zu machen." Bei all der Ernsthaftigkeit durfte dennoch oft gelacht werden. "Solche Momente der Leichtigkeit sind immer wichtig", so Ahner.

Möglich machte die Veranstaltung Joachim Bürkert vom Institut für Fremdsprachenphilologie der Uni. Den Besuch in Heidelberg fand Dirk Ahner, der seine Frau übrigens hier kennengelernt hat, "ganz toll" und die Fragen des Publikums "super interessant". Und Markus Goller betonte nach seinem ersten Besuch in der Stadt: "Heidelberg ist sehr schön. Hier könnte man tolle Filme drehen." Am Ende standen die beiden noch für Einzelgespräche und Fotowünsche zur Verfügung. Filmschaffende zum Anfassen.

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