RNZ-Sommertour Königstuhl

Das Wandern ist des Lesers Lust

RNZ-Sommertour führte rund 30 Teilnehmer durch den Heidelberger Stadtwald auf dem Königstuhl - "Der Berg hat wirklich viel zu bieten"

25.08.2019 UPDATE: 26.08.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 5 Sekunden

30 RNZ-Leser gingen mit dem Odenwaldklub Heidelberg und der RNZ auf Wanderung durch den Heidelberger Stadtwald. Nach rund zwei Stunden und sieben Kilometern winkte zum Abschluss ein kühles Getränk im Bierhelder Hof. Fotos: Rothe

Von Philipp Neumayr

Heidelberg. Der Berg hatte gerufen - und so fanden sich am Freitagnachmittag 30 Leser am Kornmarkt ein, um im Rahmen der RNZ-Sommertour gemeinsam mit dem Odenwaldklub den Heidelberger Stadtwald zu erkunden. Von der Talstation ging es mit der Bergbahn knapp 440 Höhenmeter hinauf auf den Königstuhl - bei bis zu 43 Prozent Steigung. "Na hoffentlich hält das Seil auch", meinte eine Leserin, als die historische Bahn auf den Königstuhl zusteuerte.

Oben angekommen, rund 550 Meter über dem Meeresspiegel, genossen die Leser bei 28 Grad und Sonne den herrlichen Blick über Heidelberg und die Rheinebene. "Der liebe Gott hat sich wirklich ins Zeug gelegt mit dem Wetter", sagte ein Leser. Nach einem kurzen Gruppenfoto war es dann aber höchste Zeit, aufzubrechen. Schließlich hatte Klaus Knorr, Ehrenvorsitzender des Odenwaldklubs, ja noch einiges vor. Mit schnellen Schritten führte der 83-Jährige die Gruppe an. "Als Wanderführer muss ich etwas ziehen, damit die Gruppe nicht zu träge wird", erklärte er. Gemeinsam mit seiner Kollegin Waltraud Nenninger war Knorr die Strecke wenige Tage zuvor extra noch einmal abgelaufen - um nichts dem Zufall zu überlassen.

Hintergrund

Das sagen die wandernden Leser

> Walter Müller, 68, Mühlhausen: Es ist das erste Mal, dass ich hier auf dem Königstuhl wandere. Eine gute Möglichkeit, die Gegend mal kennenzulernen.

> Peter Jungmann, 66,

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Das sagen die wandernden Leser

> Walter Müller, 68, Mühlhausen: Es ist das erste Mal, dass ich hier auf dem Königstuhl wandere. Eine gute Möglichkeit, die Gegend mal kennenzulernen.

> Peter Jungmann, 66, Oftersheim: Meine Frau konnte wegen einer Knieverletzung leider nicht mitkommen, die sitzt gerade mit Eisbeutel daheim. Dennoch fand ich es eine schöne Tour. Es war angenehm, dass es vor allem bergab ging.

> Traudl Anderson, 75, Leimen: Ich finde es schön, dass man über die RNZ die Möglichkeit hat, seine Heimat besser kennenzulernen.

> Heidi Häberle, 76, Heidelberg: Es war eine schöne Stimmung, ein gelungener Wochenabschluss. Petrus hat auch mitgespielt. Genauso hatte ich mir die Tour vorgestellt.

> Katharina Kany, 67, Heidelberg: Es war richtig toll. Sonst fahre ich immer nur mit dem Auto durch die Gegend hier, da bekommt man natürlich nicht so viel von der Natur mit. Man liest immer von anderen Leuten, die mit der RNZ auf Sommertour sind, jetzt war ich endlich auch einmal selbst dabei.

> Thorsten Rensch, 53, Heidelberg: Eine sehr informative, kurzweilige Tour. Bisher bin ich meist eher planlos in der Gegend rumgewandert, dabei ist es doch unglaublich, was man hier in Heidelberg alles vor der eigenen Haustüre hat. Ein großes Lob an den Odenwaldklub!

> Sybille Brucker, 61, Zuzenhausen: Wir sind hier schon einmal alleine unterwegs gewesen, da haben wir uns jedoch verlaufen. Unser Wanderführer hat das gut gemacht, gute Erklärungen gegeben. Vielen Dank an den Odenwaldklub!

> Ursula Ebinger, 69, Wiesenbach: Es war eine sehr gut organisierte und geführte Tour. Es war sehr interessant, ich habe viele Neuigkeiten entdeckt. Heidelberg kann stolz sein, so einen schönen Stadtwald zu haben. pne

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Vorbei am Leopoldstein, wo sich Karl Leopold I. Friedrich von Baden bei seiner Jagd einst ein Päuschen gegönnt haben soll, ging es über den Jägerpfad zum höchst gelegenen Brunnen der Stadt, den Kohlplattenbrunnen. Hier, erklärte Knorr, hätten die Köhler früher Holzkohle produziert. "Das Gebiet war schon immer reich an Wasser. Daher gibt es hier den Brunnen."

In Reih und Glied marschierten die Leser vom Kohlplattenbrunnen durch den lichtdurchfluteten Stadtwald. Eine gute Gelegenheit, ein bisschen zur Ruhe zur kommen. "Ich laufe sehr gerne. Da kann man einmal den Kopf frei bekommen und zu sich selber finden", sagte Jürgen Lingk. Der 72-Jährige hat in seinem Leben schon so einige Kilometer abgespult. "Ich habe mehrere Hundert-Kilometerläufe gemacht und bin vor ein paar Jahren den Jakobsweg gelaufen."

Wer den berühmtesten Pilgerpfad Europas in 29 Tagen hinter sich gebracht hat, für den war der Aufstieg auf die Posseltslust natürlich erst recht kein Problem. Der südlich des Kohlhofs gelegene Turm, den der Heidelberger Stadtrat und Pharmazieprofessor Louis Posselt der Nachwelt gestiftet hatte, ist rund 15 Meter hoch und bietet eine schöne Aussicht auf den Kleinen Odenwald und den Kraichgau. Für Ulrike Hafner-Kraus ein überraschendes Erlebnis. "Wir sind öfters auf dem Königstuhl, aber diesen Turm kannte ich noch nicht. Der Berg hat wirklich viel zu bieten."

Hintergrund

> Der Odenwaldklub Heidelberg ist eine von rund 100 Ortsgruppen des Odenwaldklub e.V., der 1882 in Zipfen am Otzberg gegründet wurde. Der Heidelberger Ableger entstand drei Jahre später, 1885, und gehört damit zu den ältesten Ortsgruppen des Vereins. Der

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> Der Odenwaldklub Heidelberg ist eine von rund 100 Ortsgruppen des Odenwaldklub e.V., der 1882 in Zipfen am Otzberg gegründet wurde. Der Heidelberger Ableger entstand drei Jahre später, 1885, und gehört damit zu den ältesten Ortsgruppen des Vereins. Der Odenwaldklub Heidelberg hat rund 230 Mitglieder. Ziel des Vereins ist es, das Wandern als Naturerfahrung zu pflegen, die Umwelt zu erhalten und regionales Brauchtum und Heimatkunde zu fördern. Zu den Tätigkeiten des Klubs gehören demnach unter anderem die Markierung und Pflege von Wanderwegen in der Region. Die Vorsitzende Waltraud Nenninger und ihre Kollegen bieten mehrmals im Monat geführte Wanderungen für alle Altersklassen an. Dazu gehören Halbtages- und Tageswanderungen, aber auch mehrtägige Touren in entfernteren Regionen. Auf dem Programm des Klubs steht seit einigen Jahren auch das "Gesundheitswandern". Jeden Dienstag, 9 Uhr, und Freitag, 17 Uhr, geht es vom Aufgang zum Philosophenweg an der Albert-Ueberle-Straße auf eine fünf bis sechs Kilometer lange Wanderung. An den Touren des Vereins können auch Nicht-Mitglieder teilnehmen. pne

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Wie vielfältig der Heidelberger Stadtwald ist, zeigt sich wohl nirgends besser als im Arboretum am Speyerer Hof. In dieser exotischen Waldlandschaft finden sich rund 150 Jahre alte Riesenmagnolien, Japanische Schirmtannen, Hopfenbuchen und sogar eine Meditationsplattform. Doch nicht immer dürfte es hier so ruhig wie heute zugegangen sein. Davon zeugen die alten Schießstände unweit des Areals. "Dort waren einst die ,110er’ aktiv, das Badische Infanterieregiment", so Knorr. "Da habe ich schon einmal etwas drüber gelesen", sagte ein Leser. "Na sehen Sie, jetzt waren sie auch mal da", entgegnete Knorr lachend.

Nach zwei Stunden und sieben Kilometern hatten sich der Wanderführer und seine Gruppe aber auch wirklich ein kühles Getränk im Biergarten des Bierhelderhofs verdient. Und bevor die ersten Leser den Heimweg antraten und die Sonne hinter den Baumwipfeln verschwand, musste Knorr unbedingt noch ein Lob auf die Mannschaft loswerden. "Sie haben das gut gemacht. Mit Euch wandern wir nächstes Jahr wieder."

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