Junge Firmen konnten sich vorstellen - und manche stellten gleich auf der Messe neue Mitarbeiter ein. Foto: Friederike Hentschel
Von Nils Herzog
Eine App für Feuerwehrmänner, ein Internetportal, das Studenten Nachhilfe vermittelt oder eine Zeitschrift für berufstätige Eltern - die "Start Up"-Messe in den Räumen des "Heidelberg Center for American Studies" hatte an kreativen Ideen einiges zu bieten. Die Veranstaltung, organisiert von Career Service und Gründungsmanagement der Universität, war die erste ihrer Art in Heidelberg. Am vergangenen Freitag bot sie Studenten aller Fachrichtungen die Möglichkeit, sich über neue Unternehmen zu informieren und jungen Firmengründern die Chance, sich vorzustellen - und den einen oder anderen neuen Mitarbeiter zu gewinnen.
"Wir wollten Start-ups vorstellen, da diese Jobs anbieten und die Studierenden so die Chance erhalten, ihr theoretisches Wissen praktisch einzusetzen", erklärt Simone Lasser vom Dezernat für Studium und Lehre. Und diese Idee kommt an: 200 Besucher waren eingeplant, bereits zwei Stunden vor Ende der Messe waren schon 600 gekommen. Ein Grund für den Ansturm war neben den innovativen Ausstellern auch die Möglichkeit, bei einem Workshop des "SAP Apphouse" teilzunehmen. Die 20 verfügbaren Plätze waren schnell vergriffen. Das Ergebnis waren Projekte rund ums Thema "Start-up", die in kleinen Gruppen in Form von Rollenspielen vorgestellt wurden. In der Abschlussbesprechung freuten sich die Teilnehmer über die Möglichkeit, "selbst eine Idee zu entwickeln und nicht nur Vorträge anzuhören".
Damit hatten die Firmengründer bereits einige Erfahrung gemacht. Wie etwa die "StudyBees", die es mit ihrer Firma, die Studenten passgenau Nachhilfe-Tutoren vermittelt, bereits in die RNZ und ins Programm des Nachrichtensenders N24 geschafft haben. Auf der Messe haben sie mit Besucherin Manuela bereits eine neue Tutorin gewonnen. Sie ist nach ihrem Abschluss auf der Suche nach einem Job und hofft, über die "StudyBees" die Möglichkeit zu bekommen, Nachhilfe zu geben. Auch an anderen Ständen kam es zur Arbeitsvermittlung, etwa bei der Online-Marketing-Plattform "Choco Brain". Dort überreichte ein Messebesucher dem überraschten Geschäftsführer Jens Kramer eine Bewerbung mitsamt Lebenslauf. Den Bewerber "werden wir wahrscheinlich einstellen", so Kramer.
Auch die Aussteller waren zufrieden. "Es ist eine sehr gute Messe", sagt etwa Artur Oswald, Gründer und Geschäftsführer von "RevoPrint". Und wer weder sein Unternehmen vorstellte, noch auf der Suche nach einem Job war, der konnte trotzdem von der Erfahrung der "Start Up"-Gründer profitieren. Wie etwa Medizinstudent Kevin: "Ich habe selbst eine Idee und möchte mich ein bisschen umhören."