Der Gemeinderat hat den Auftrag für den Abriss der in der Gebäude Güterbahnhofstraße 8 und 9 vergeben. Die Häuser dienten der Stadt von Mitte 2016 bis März 2019 als Notunterkunft für Wohnsitzlose. Foto: Peter Bayer
Eberbach. (by) Nur 20 Minuten dauerte die öffentliche Sitzung des Gemeinderats am Montagabend. In erster Linie ging es dabei um die Vergabe der Abbrucharbeiten für die Gebäude Güterbahnhofstraße 8 und 9. Den Zuschlag erhielt allerdings nicht die Firma Wacker GmbH aus Filderstadt, die das günstigste Angebot abgegeben hatte, sondern die Scheith GmbH aus Mannheim.
Die Firma Wacker hatte selbst darauf hingewiesen, dass in ihrem Pauschalangebot die Stundenlohnabrechnung gefehlt hatte und um Überprüfung gebeten, erklärte Heinz Lang vom Bauamt. Nach der Neuberechnung lagen sie rund 1000 Euro über der Mannheimer Firma. Die war mit 163.442 Euro nun am günstigsten.
"Fehler können passieren, aber gleich zweimal?", merkte dazu Peter Stumpf (AGL) an. Weil bei der ersten Ausschreibung durch das beauftragte Büro HPC ein schwerwiegender Fehler im Leistungsverzeichnis festgestellt worden war, wurde diese nach Beratung durch das Kommunalrechtsamt aufgehoben. "Die neue Vergabesumme war nun so hoch, dass öffentlich ausgeschrieben wurde", so Lang. Statt tatsächlich 2000 Tonnen anfallenden Bauschutts waren bei der ersten – beschränkten – Ausschreibung nur 500 Tonnen abgefragt worden. Lothar Jost (AGL) wollte wissen, wer die Kosten für die erneute Ausschreibung trägt. "Das Büro kriegt nicht mehr Geld, wir zahlen nur einmal", beruhigte Lang. "Also ist es nicht teurer geworden", stellte Rolf Schieck (SPD) fest, worauf der Gemeinderat dem geänderten Beschlussvorschlag einstimmig zustimmte.
Auf dem Gelände im Sanierungsgebiet "Güterbahnhofstraße" soll eine Kindertageseinrichtung gebaut werden. Unterkommen sollen dort drei Ü 3-Gruppen des evangelischen Kindergartens Regenbogen sowie drei U 3-Krippengruppen des Vereins Postillion e.V. Im Dezember 2015 hatte der Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, ausschließlich in diesem Sanierungsgebiet den Ersatzbau des "Regenbogens" und der drei Krippengruppen voranzutreiben. Am 27. Juli 2017 hat der Rat dem Beschlussantrag zugestimmt, dass die erforderliche Planung für die Errichtung der Kindertageseinrichtung erstellt werden soll.
Zur Neuordnung des Geländes ist die Freilegung der Grundstücke im Quartier des ehemaligen Firmengeländes mit dem angrenzenden Mehrfamilienhaus nebst Nebengebäude erforderlich.
Auf die Ausschreibung waren 13 Angebote sowie drei Nebenangebote eingegangen. Die Preisspanne reichte dabei von 161.000 bis 565.000 Euro.