Deutlich teurer als zunächst veranschlagt wird der Ausbau der Kindertagesstätte Klingenstraße. Die Arbeiten dort schreiten zügig voran. Foto: Marcus Deschner
Von Marcus Deschner
Hirschhorn. Deutlich teurer als geplant wird der Ausbau der Kindertagesstätte in der Klingenstraße. Ging man bei der – gegenüber der ursprünglichen Planung – deutlich abgespeckteren Variante von Kosten in Höhe von 713.000 Euro bei einer Förderung von 150.000 Euro aus, so kalkulierte man zwischenzeitlich mit knapp 900.000 Euro, was einer Kostensteigerung von gut 25 Prozent entsprach. Doch damit nicht genug: "Die Gesamtkosten des Kindergartenausbaus werden sich nach derzeitiger Planung um 125.000 Euro erhöhen, so dass man hier im Jahr 2021 einen neuen Ansatz bilden muss", heißt es in einer Magistratsvorlage, die in der jüngsten Versammlung der Stadtverordneten im Bürgersaal vorgestellt wurde.
Bei Gegenstimme von Thomas Wilken (SPD) billigte das Gremium den Ansatz im künftigen Haushaltsplan sowie die Erhöhung der Folgekosten für die Investition in Form von Abschreibung und Zinsen sowie Tilgung für den Kredit. Diese werden den Finanzhaushalt in Zukunft jährlich statt mit rund 32.300 Euro dann mit knapp 37.800 Euro belasten.
Wie Bürgermeister Oliver Berthold und Kevin Jung von der städtischen Finanzverwaltung dazu ausführten, nehme die Erweiterung der Kindertagesstätte in der Klingenstraße langsam Form an. Der Baufortschritt gehe in den Gewerken Maurer- und Installationsarbeiten zügig voran und sollte noch dieses Jahr abgeschlossen werden.
Allerdings stiegen die Kosten aufgrund mehrerer, teils nicht vorhersehbarer Umstände. So musste eine neue Holzbalkendecke eingezogen werden, da die DLW-Dachdeckenelemente nicht die notwendige Stabilität für einen Aufbau hatten. Darunter versteht man wärmegedämmte Blechprofile mit etwas Aufbeton. Bei der Planung war man noch davon ausgegangen, dass dort eine Stahlbetondecke vorhanden ist.
Auch wurden die Ausschreibungen zu den einzelnen Gewerken ohne Prüfstatik veröffentlicht. Daher hätten sich "im Anschluss" einige Anpassungen und Änderungen durch die Statik ergeben. So wurden Balkenquerschnitte erhöht. Zusätzlich wurden Betonfundamentstreifen als Aufleger festgelegt, um eine kraftschlüssige Verbindung zwischen der Aufstockung der bestehenden Gebäudeteile herzustellen.
Auch musste man zusätzliche Stahlträger und Stützen einbauen.
In der Vorlage werden die Mehrkosten aufgelistet. So erhöhten sich die Zimmermannsarbeiten um 60.000 Euro, der Abbruch um 15.000 Euro, der Trockenbau sowie die Installationsarbeiten, Heizungs- und Sanitärgewerk sowie die Außenanlage um jeweils 20.000 Euro, die Maler- und Gipserarbeiten um jeweils 7500 Euro und die Bodenbelagsarbeiten um 5000 Euro. Die Förderung indes bleibt gleich, da diese weitgehend unabhängig von den tatsächlichen Baukosten ist.