Das Lichtspektakel 'Lightseeing Hirschhorn' zu Weihnachtszeit und Jahreswechsel stellten (v.l.) Videomapping-Unternehmer Matthias Strobl, Rolf van den Berg von Altstadt Plus, Bürgermeister Rainer Sens und Arnt Heilmann vom Gewerbeverein der Öffentlichkeit vor. Foto: Hüll
Von Felix Hüll
Hirschhorn. Ein Lichterspektakel der besonderen Art bescheren 37 Hirschhorner Geschäftsleute der "Perle des Neckartals zwischen dem 30. November und dem 5. Januar 2014. "Lightseeing Hirschhorn" soll Leute in die Stadt locken. Insbesondere an den Wochenenden ist ein in die Vorweihnachtszeit sowie zum Jahreswechsel passendes Begleitprogramm mit insgesamt 72 Veranstaltungen jeweils zwischen 18 und 22 Uhr geplant. Für die Hirschhorner Altstadt Plus GmbH von Christine und Rolf van den Berg ist das "Lichtfestival 2013" der kreative Ersatz des Eisbahnprojekts.
2011 zog die Schlittschuhfläche während ihrer rund fünfwöchigen Standzeit an die 15.000 Besucher mit den 6000 Eisbahnnutzern nach Hirschhorn. Wegen der Hochwassergefahr wollte aber keine Versicherung mehr den Aufstellplatz neben Kirche und Museum abdecken. Behörden lehnten ein Verlegen auf die Straßenkreuzung vor dem Bürgerhaus ab. So suchte Altstadt Plus Alternativen.
Die Wahl fiel auf die Bielefelder Firma TNL mit ihren Illuminations-Projekten. Das Unternehmen von Matthias Strobl spezialisierte sich auf dreidimensionale kinoartige Erlebnis-Ereignisse, wie es im Neckartal bislang noch kein Beispiel dafür gab. Strobls Unternehmen zeigte seine audivisuellen Shows mit "Videomapping" bislang in Großstädten wie Tokio, St. Petersburg, Rio de Janeiro, Gent, Berlin oder Stuttgart.
Für Hirschhorn soll der Hauptanziehungspunkt der Marktplatz sein. Begleitend werden die Sehenswürdigkeiten der Stadt wie Schloss, Kloster und Museum sowie die Gässchen der Altstadt besonders beleuchtet werden. Die Fassaden des ehemaligen "Schwanen" und Café Schmidt am gut 700 Leute fassenden Marktplatz bieten eine 600 Quadratmeter (1600 Zoll) große Projektionsfläche für eine räumlich wirkende Animation der besonderen Art.
Hier soll jeweils Freitags bis Sonntags mehrmals ein rund zehn Minuten währendes "Lightseeing"-Spektakel ablaufen. Rolf van den Berg: "Unser Ziel ist, mit moderner Lichttechnik ein Gesamtkunstwerk entstehen zu lassen. Wir wollen dabei alle Altersgruppen ansprechen."
Weil kleinere Städte wie Hirschhorn Gefahr laufen, Treffpunkte für alle Leute zu verlieren und junge Leute sich nicht mehr in der Stadt aufhalten wollen, enthält "Lightseeing Hirschhorn" bei der Musikauswahl sowohl Songs für die mittlere und junge Generation wie auch für Ältere. Van den Berg: "Ältere haben uns gebeten: bitte nicht Las Vegas. Wummernde Bässe belasten Senioren schon."
So werden die Marktplatzshows vom Wiedersehen mit Eisbahnmaskottchen "Happy Horn" samt Santa Claus für Kinder bis zum Bach'schen Weihnachtsoratorium eine gewisse Bandbreite aufweisen. Die Hirschhorner Gastronomie ist darauf eingestellt, die Besucher des Lightseeing zu versorgen; Vereine wie die Katholische Kirchenmusik wirken beim Gestalten besinnlicher Atmosphäre mit.
Der Nikolaus kommt, es wird eine Silvesterparty mit virtuellem Feuerwerk geben (in der Altstadt sind echte Raketen verboten), und Bewohner der rund 350 Häuser der Altstadt sind zu einem "Adventsfenster- und Hausschmück-Wettbewerb" eingeladen. Fürs schönste Fenster gibt's Preise von 500 bis 100 Euro. Der schönste Gartenschmuck wird mit 100 bis 300 Euro dotiert. Eine Jury ermittelt die Sieger. Sie werden am 5. Januar 2014 bei der Abschlussveranstaltung auf dem Marktplatz bekannt gegeben. Vom "Lightseeing" unabhängig findet am Sonntag, 8. Dezember der Weihnachtsmarkt bei der Schreinerei Mathes statt.
Info: Aktuelle Programminfos zum Hirschhorner Jahresend-Spektakel "Lightseeing" 30. November 2013 bis 5. Januar 2014 wird die Website www.lightseeing-hirschhorn.de enthalten.