In der Turn- und Festhalle wurden erste Ideen entwickelt. Nun wird die Umsetzbarkeit geprüft. Foto: Walter Jaufmann
Götzingen. (jm) Wenn das kein vielversprechendes Omen ist! Über 250 Götzinger folgten am Sonntag der Einladung zur Bürgerversammlung bezüglich der anvisierten Teilnahme des Stadtteiles am Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft!" in der Turn- und Festhalle. Bereits im Vorfeld war ein bemerkenswertes Interesse erkennbar – es ergab sich eindeutig der Eindruck, dass die Einwohnerschaft hinter dem Projekt steht und die Wettbewerbsteilnahme mit dem Ziel der positiven Zukunftsgestaltung im Interesse der Dorfgemeinschaft unterstützen will.
Während dieser "Aufwärmphase" zur Versammlung, mit Gedankenaustausch bei Kaffee und Kuchen, weckte der Fotoclub "Blende 8" mit einer Diashow "Getzi einst und jetzt!" Erinnerungen. Diese Bilder zeigten auf, was bereits saniert und verändert wurde, ließen aber auch erkennen, welche Herausforderung noch ansteht. In einem im "Getzemer Dialekt" geführten "Schdrosseschprech" führten Willi Biemer, Jürgen Türschel und auch Daniela Gramlich auf originelle Art und Weise in die Versammlung sowie deren Hintergründe und Ziele ein. Gramlich bedankte sich für das Interesse und die Bereitschaft zur Unterstützung der Vision für Götzingens Zukunft unter dem Motto "Wir für uns!".
Es biete sich damit eine große Chance, die nur gemeinsam erreichbar sei. "Nur gemeinsam sind wir stark, lasst uns an einem Strang ziehen, nur gemeinsam können wir Götzingens Zukunft positiv gestalten. Und dafür biete der Wettbewerb eine Chance, darum muss die Devise lauten: Wenn nicht jetzt, wann dann?". Mit besonderer Freude hieß sie auch Bürgermeister Roland Burger und Ortsvorsteher Martin Herrmann (Hirschlanden) als Gäste willkommen.
Im Ortschaftsrat, so führte sie aus, sei die Thematik erörtert worden und dort habe man auch erste Ideen entwickelt. Ziel der Versammlung sei nun, aus der Bürgerschaft möglichst viele Anregungen zu erhalten, um das Projekt auf einer Basis aufzubauen, die von den Einwohnern mitgetragen werde. Nur dann werde man erfolgreich sein können. In vorgegebenen Sachbereichen sollten daher, so ihr Appell an die Teilnehmer, möglichst viele Vorschläge eingereicht werden. Diese sollen dann durch ein Komitee auf Umsetzbarkeit überprüft und danach zu konkreten Zielvorstellungen ausgearbeitet werden.
In einer Präsentation resümierten Gramlich und Türschel die Situation in Götzingen, zeigten Impressionen, gingen auf das Vereinswesen und die Bautätigkeit sowie auf "Getzi blüht!" ein. Sie gingen auch darauf ein, warum man an diesem Wettbewerb teilnehmen wolle: Man möchte Götzingen verbessern und dazu möglichst die gesamte Bürgerschaft motivieren. Ein Workshop "Zukunftswerkstatt" soll die Ziele konkretisieren.
Zum Start seiner Präsentation "Der Wettbewerb und seine Chancen" betonte Ortsvorsteher Hermann, dass für den Einstieg in das Vorhaben eine Weiterentwicklung der Kommune das Ziel sein müsse, nicht der Gewinn. Der Weg sei nicht einfach, aber er lohne sich. Er stellte das "Projekt Hirschlanden" vor, berichtete aus seinen landesweit gesammelten Erfahrungen und betonte, die Prämisse müsse auf jeden Fall sein, die Stärken der Gemeinschaft zu entdecken und zu entwickeln. Es werden sicher viele Hindernisse zu überwinden sein, aber der Einsatz lohne sich und wenn alle mitmachen, könne man viel erreichen.
Mit dem beeindruckenden Zuspruch habe Götzingen ein starkes Zeichen gesetzt, betonte Bürgermeister Burger. Es sei nun zu hoffen, dass das Engagement ähnliche Dimensionen erreiche, denn hinsichtlich der Zukunftsgestaltung einer Kommune lohne sich jede Anstrengung.
Und es gebe ohne Frage in Götzingen gute Ansatzpunkte für ein solches Projekt. So sei beispielsweise Buchen in Baden-Württemberg die Stadt mit der größten Blühfläche, und das vor allem dank der Initiative des "Help!-Sommermärchen-Teams". Es gelte nun, die Stärken zu erkennen, die Einzelprojekte zu vernetzen und Möglichkeiten auszuloten. Von der Unterstützung des Vorhabens durch die Stadt dürfe Götzingen ausgehen. Bei den Vorschlagstafeln zu den vier Arbeitsfeldern wurde eifrig diskutiert und aufgeschrieben.
Das Ergebnis war eine solche Fülle an Vorschlägen, dass sich die Ortsvorsteherin überrascht zeigte. Im Ortschaftsrat sollen daraus Ziele konkretisiert sowie Möglichkeiten zur Umsetzung ausgelotet werden. Die Weichen stehen nun also definitiv auf Aufbruch.
Gramlich lud dann zur hoffentlich wieder so gut frequentierten Besprechung am 30. März ein, Ort und Zeit werden noch bekannt gegeben, bei er dann die Entscheidung über die Wettbewerbsteilnahme gefällt werden soll.