Adelsheim/Osterburken. (F) Ein anspruchsvolles Übungsobjekt hat die Freiwillige Feuerwehr Adelsheim für ihre diesjährige Herbstabschlussübung ausgewählt: Im Eckenbergtunnel wurde ein schwerer Verkehrsunfall mit mehreren Fahrzeugen und sieben schwer verletzten Personen simuliert. An dieser Großübung nahmen alle Wehren der Stadt Adelsheim, die Helfer-vor-Ort-Gruppe der DRK-Ortsverbände Adelsheim und Sennfeld, die DLRG-Gruppe Adelsheim sowie eine Abteilung der Osterburkener Feuerwehr teil. Die Einsatzkräfte bewiesen eindrucksvolles Können. Am Ende sprach Adelsheims Bürgermeister Klaus Gramlich von einem perfekten Übungsverlauf und dankte den Teilnehmern für die stete Einsatzbereitschaft.
Um 14 Uhr erfolgte über die Rettungsleitstelle Mosbach die Alarmierung zu dieser Großübung, zu der rund 80 Einsatzkräften mit 16 Fahrzeugen ausrückten. Bei der ersten Erkundung stellte sich das Übungsszenario wie folgt dar: Es hatte sich ein schwerer Verkehrsunfall mit einem landwirtschaftlichen Fahrzeug und drei Pkw ereignet, wobei sieben schwer verletzte Personen in den Fahrzeugen eingeklemmt wurden.
In hervorragender Zusammenarbeit der Wehren aus Adelsheim und Osterburken wurden die Verletzten aus den total demolierten Fahrzeugen geborgen, wobei auch schweres Gerät zum Einsatz kam. Sie wurden zum nahe eingerichteten Verbandsplatz gebracht und dort von DRK-Mitgliedern in Empfang genommen. Einem Helferteam der Ortsvereine Adelsheim und Sennfeld unter Einsatzleiter Klaus Stapf oblag die Erstversorgung. Dabei war in Anbetracht der simulierten Verletzungen großes Können gefordert.
Nach einer Stunde gab Adelsheims Stadtkommandant Martin Nagel das Übungsende bekannt. Alle Teilnehmer versammelten sich vor der Tunneleinfahrt Nord zur Nachbesprechung, in der Nagel den Verlauf der Übung Revue passieren ließ.
Wie der Kommandant betonte, war er mit dem Übungsverlauf sehr zufrieden. Keiner habe gewusst, was ihn bei dieser Übung erwarte. Die umfangreiche Schadenslage sei erst beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte am Einsatzort festgestellt worden.
Nagel zeichnete den Verlauf der Übung nach, bei der sich den Einsatzkräften folgendes Bild geboten hatte: Nachdem sich der Anhänger eines Traktors im Tunnel querstellte hatte, waren ein Auto unter den Hänger geprallt und zwei entgegenkommende Fahrzeuge gegen die Tunnelwand gefahren und umgekippt.
Die ersten an der Unfallstelle eingetroffenen Einsatzkräfte der Feuerwehr Adelsheim mit dem Fahrzeug LF 20 erhielten den Auftrag, die verletzten Personen aus einem der Unfallautos zu bergen, die Kameraden aus Sennfeld übernahmen die Menschenrettung des auf der Seite liegenden Fahrzeuges. Einsatzkräfte der Osterburkener Wehr versorgten die Verletzten des unter dem Hänger eingeklemmten Autos.
Das erste Fahrzeug der Osterburkener Wehr traf um 14.04 Uhr auf Osterburkener Tunnelseite ein, auf der anderen Seite "West" war man vier Minuten später, um 14.08 Uhr, einsatzbereit. Danach folgten nacheinander die Fahrzeuge der außerdem alarmierten Wehren sowie des DRK. Mit dem Adelsheimer TLF 16 TS wurde eine zusätzliche Wasserversorgung aufgebaut, unterstützt von den Kameraden aus Leibenstadt. Von den Feuerwehrleuten aus Sennfeld wurde der Tunnel ausgeleuchtet.
Um 14.15 Uhr wurde der erste geborgene Leichtverletzte durch das Portal "West" getragen, und um 14.52 konnte die siebte und letzte Personen an das Rote Kreuzes übergeben werden, das mit vier Mitgliedern aus Sennfeld und sechs aus Adelsheim vor Ort war. Bereits 50 Minuten nach Alarmierung waren alle Verletzten aus dem Tunnel geborgen.
Ein Tauchteam der DLRG Adelsheim hatten den Auftrag, das Löschwasserbecken zu erkunden, nachdem ein Feuerwehrmann vermisst worden war.
Wie Nagel abschließend feststellte, ist die Übung insgesamt sehr gut verlaufen. Lediglich bei einige Kleinigkeiten habe er Optimierungsbedarf gesehen. Der Stadtkommandant dankte allen Übungsteilnehmern für ihre engagierte Mitarbeit und lud zu einem Vesper ins Adelsheimer Feuerwehrhaus ein. Dank galt auch den Vertretern der Straßenmeisterei sowie Harald Steinbach vom Fachdienst Straßenbau im Neckar-Odenwald-Kreis für die Unterstützung bei dieser Übung.
Osterburkens Stadtkommandant Peter Schmitt dankte ebenfalls den Einsatzkräften und unterstrich die Bedeutung solcher Übungen. Zugleich lobte er die gute Zusammenarbeit über die Gemarkungsgrenze hinweg.
Adelsheims Bürgermeister Klaus Gramlich stattete den Einsatzkräften im Namen der Städte Adelsheim und Osterburken Dank und Anerkennung. Die Herbstübung sei perfekt vorbereitet worden und mit großer Perfektion abgelaufen. In dem in diesem Jahr in Betrieb genommenen Tunnel habe es glücklicherweise noch keinen wie bei der Übung dargestellten Unfall gegeben. Dennoch müssten die Hilfsorganisationen sehr gut darauf vorbereitet sein, was sie diesem Tag auch eindrucksvoll dokumentiert hätten. Er dankte allen, die sich über die das ganze Jahr hinweg ehrenamtlich in den Dienst der Allgemeinheit stellen.