Hardheim: Verfälschen Forstarbeiten Untersuchungsergebnisse für Windpark?

Artenschutzprüfung ist angelaufen - Bürgerintiative befürchtet Beeinträchtigungen - Bürgermeister Rohm weist Bedenken der Gegner zurück

17.03.2015 UPDATE: 18.03.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 41 Sekunden

Blick aus Richtung Höpfingen auf das Umspannwerk und das Gebiet "Kornberg"/"Dreimärker": Dort wurde mit der Artenschutzprüfung begonnen. Dass gleichzeitig ein Brennholzeinschlag stattfindet, missfällt der Bürgerinitiative. Sie befürchtet, dass die Ergebnisse der Untersuchung dadurch verfälscht werden könnten. Foto: R. Busch

Hardheim. (rüb) Das Thema Windkraft wird den Hardheimer Gemeinderat - auch nach der Ablehnung des Bürgerbegehrens - noch lange beschäftigen. Dies bestätigte sind in der Gemeinderatssitzung am Montag. Der aktuelle Streitpunkt: Haben die derzeit dort durchgeführten Baumfällarbeiten einen Einfluss auf das Ergebnis der vor kurzem angelaufenen Artenschutzprüfung? Auch wenn Bürgermeister Volker Rohm und die Forstrevierleiter Klaus Hanke und Florian Pogorzelski dies bestritten, befürchtet die Bürgerinitiative gegen den geplanten Windpark eine entsprechende Beeinträchtigung.

Die Gemeinderatssitzung begann mit zwei Neuerungen: Die Bürgerfrageviertelstunde findet jetzt immer zu Beginn der Sitzung statt, und die Räte müssen sich an eine neue Sitzordnung gewöhnen. Die Themen blieben jedoch die Alten, wie sich gleich bei der Bürgerfrageviertelstunde zeigte. Steffen Berberich wollte wissen, ob die Fällarbeiten das Ergebnis der Artenschutzprüfung verfälschen?

Bürgermeister Rohm teilte mit, dass es sich um einen planmäßigen Holzeinschlag handle. Die Verwaltung habe Rücksprache mit dem Landratsamt und dem Regierungspräsidium gehalten: Ein solcher Einschlag würde keine Beeinträchtigung der Aussagekraft des Gutachtens bedeuten.

Revierleiter Hanke sprach von einem "kleinen Brennholzhieb", der in zwei Wochen fertiggestellt sein solle. Er habe mit der Naturschutzbehörde gesprochen: Die Arbeiten stellten "überhaupt kein Problem dar".

Ratsmitglied Dr. Ingo Großkinsky schnitt das Thema später unter "Anfragen" noch einmal an. Bürgermeister Rohm informierte daraufhin darüber, dass Mitarbeiter des Planungsbüros Beck (Darmstadt) vor drei Wochen mit der speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung und der FFH-Untersuchung begonnen hätten. Die Untersuchungen würden ein Jahr in Anspruch nehmen. Die Biologen des Büros seien bereits zweimal vor Ort gewesen und dabei auf der Suche nach Horstbäumen gewesen. Parallel dazu sei eine Gruppe des Landesumweltministeriums im Gewann "Kornberg" unterwegs. Sie seien auf der Suche nach Nestern des Schwarzstorchs.

Vor einigen Tagen sei es zu einem Zusammenstoß zwischen Gegnern des Windparks und Holzmachern gekommen, die durch die Fällarbeiten eine Beeinträchtigung der Ergebnisse befürchten. Der gemeindliche Holzeinschlag im dortigen finde außerhalb der Vorrangfläche für die Windkraft statt, stellte Bürgermeister Rohm zudem klar. Innerhalb der Windstandorte seien derzeit nur Privatholzbesitzer tätig.

Geograph Peter C. Beckvom Planungsbüro stellte gestern im Gespräch mit der RNZ heraus, dass es absolut normal sei, dass in dem betreffenden Gebiet Fällarbeiten stattfinden. Die Biologen würden auch so Nachweise für die Existenz gefährdeter Lebewesen finden.

Simone Richter wollte abschließend wissen, ob der Projektierungsvertrag zwischen den Gemeinden und der Firma ZEAG schon unterzeichnet sei. Der Vertrag sei der Kommunalaufsicht zur Überprüfung vorgelegt worden. Daraus resultierende Änderungen würden bei einem treffen am Mittwoch abgestimmt. Anschließend könnte der vertrag unterzeichnet werden. Dabei gehe es aber lediglich um die Projektierung, also die Vorbereitung eines möglichen Windparks.

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