Erfolgreicher Kampf gegen Windmühlen
Der Preis pro Kubikmeter Trinkwasser fällt auf 1,85 Euro
Edingen-Neckarhausen. (mwg) Es gibt Tage im Leben von Kommunalpolitikern, da merken sie, dass ihr Einfluss äußerst beschränkt sein kann. In Edingen-Neckarhausen ertrugen Gemeinderäte und Verwaltung dieses Gefühl länger als ein Jahr, als sie beinahe ohnmächtig mit ansehen mussten, wie das Salz Trifluoracetat (TFA) die Zukunft des Wasserversorgungsverbands bedrohte und den Kubikmeterpreis für Trinkwasser in die Höhe schnellen ließ. "Manchmal ist man fast hilflos den Entscheidungen und Urteilen anderer ausgesetzt", sagte Hans Stahl, Sprecher der UBL-Fraktion, in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Denn zwar wurde das TFA mit behördlicher Genehmigung vom Chemieunternehmen Solvay in Bad Wimpfen in den Neckar eingeleitet, bei der Frage aber, wie das Salz aus dem Trinkwasser von Edingen-Neckarhausen herauszubekommen ist, wurde die Gemeinde alleine gelassen. Fraglos war stets nur, dass die TFA-Werte zu hoch waren, um das Trinkwasser auf absehbare Zeit weiter selbstständig zu fördern.
Wie das aber in scheinbar hilflosen Lagen so ist, hatten Verwaltung und Kommunalpolitiker zwei Möglichkeiten: Die Situation achselzuckend zu erdulden, oder gegen Windmühlen zu kämpfen. Edingen-Neckarhausen entschied sich für Letzteres. Die SPD kämpfte in aller Öffentlichkeit, ein Team im Rathaus im Hintergrund. Und so geschah, was die meisten für undenkbar hielten: Der Wert, ab dem TFA einem Wasserversorgungsverband kritisch werden kann, wurde so weit angehoben, dass das Problem zumindest auf dem Papier keines mehr ist.
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Es war daher sicher ein Akt der Genugtuung, als der Gemeinderat nun einstimmig beschloss, den Trinkwasserpreis wieder zu senken. Nachdem der Kubikmeter ein Jahr lang 2,10 Euro kostete, zahlen Bürger von April an 1,85 Euro.