Schriesheim

Ursenbachs erstes Hotel gibt Insekten ein Zuhause

Kinder befüllten Bauwerk gemeinsam mit Ortsräten - Es soll Aufenthaltsqualität der "Nutztiere" erhöhen

06.05.2018 UPDATE: 07.05.2018 10:00 Uhr 1 Minute, 32 Sekunden

Spannend, lehrreich und vergnüglich: Ursenbacher Kinder trafen sich am Wochenende, um unter fachkundiger Anleitung ein Insektenhotel zu bauen. Foto: Dorn

Schriesheim-Ursenbach. (capa) Ob den Gästen das Ambiente des neuen Ursenbacher Hotels gefallen hat, ließ sich am Samstagnachmittag nur schwer erfragen. Zwar schwirrten einige Insekten interessiert um den Spielplatz am Gemeinschaftshaus herum, während sich die Ursenbacher Kinder um die Einrichtung des Insektenhotels kümmerten. Mehr als Gebrumme war aber nicht zu vernehmen.

Bernd Trotte, Heinz Sommer, Rolf Pranner, Imke Felden und Rosemarie Edelmann vom Ortschaftsrat hatten alle Kinder bis 14 Jahre dazu eingeladen, das neue Insektenhotel am Spielplatz gemeinsam zu befüllen und einzuweihen. Den Kindern den Bezug zur Natur zu bieten, war Edelmann dabei besonders wichtig: "Wir wollen zeigen, dass man nicht nur Angst vor Insekten haben kann, sondern dass sie auch nützlich sein können." Manche Kinder seien gerade frisch zugezogen und könnten so die anderen kennenlernen. Einige Mädchen und ein Junge waren gekommen und erfuhren gleich zu Beginn Wissenswertes über die Tiere. Bienen und Hummeln waren ihnen schon bekannt, wofür die aber gut sein sollen, wussten sie noch nicht. Edelmann erklärte, dass sie unser Obst und Gemüse im Frühjahr bestäuben und scherzte: "Darum befüllen wir heute das Insektenhotel, damit wir in Ursenbach was zu essen haben."

Nach einer kleinen Einweisung in die Materialien und deren Verwendung machten sich die Kinder gleich ans Werk. Sie rührten Lehm an, verputzten damit die Rückseite roter Mauersteine und schnitten Schilfrohr zurecht. Der einzige Junge lernte gleichzeitig noch, wie man mit einer Bohrmaschine umgeht und machte tiefe Löcher in die Holzklötze.

Bei der Wahl des Holzes hatte Edelmann uns ihre Helfer darauf geachtet, dass es kein Gehölz eines Nadelbaumes ist. Fliegende Insekten würden sich sonst während ihres Aufenthaltes die Flügel verkleben, was verheerende Folgen für haben würde. Auch dürften die Löcher nicht gerade, sondern nur schräg in das Holz gebohrt werden, damit Regenwasser abfließen könne, so Edelmann.

Warum die Mauersteine an einer Seite mit Lehm verputzt werden, erklärte eines der Mädchen kurz und treffend: "Damit die Insekten nicht rausplumpsen." Das wäre nun wirklich kein entspannter Hotelaufenthalt, müsste ein Gast fürchten, aus dem Zimmer zu fallen, weil ein Maurer vergessen hat, die Rückwand zu schließen. Die Ursenbacher Kinder schienen aber großen Wert darauf zu legen, es ihren Gästen so bequem wie möglich zu machen. Gut eineinhalb Stunden bastelten sie, bis sie das Hotelgestell, das von Georg Grüber aus Schriesheim gespendet wurde, mit Blumentöpfen, Mauersteinen, Schilfrohren und Holz bestückten.

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