Ladenburger Heimatbund

Wie eine Ladenburgerin Prinzessin wurde

Liebesgeschichte von Elisabeth Scharnberger und Prinz Rangsit von Siam: Der Heimatbund stellte sein Jahrbuch 2017 vor.

20.08.2017 UPDATE: 22.08.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden

Von Ladenburger Pfarrern bis zu Baugeschichtlichem: Die Autoren des aktuellen Jahrbuchs des Heimatbunds haben für ihre Berichte aufwenig recherchiert. Enthalten sind auch spektakuläre Bilder, unter anderem von gefährlichen Eisgängen auf dem Neckar. Foto: Sturm

Von Axel Sturm

Ladenburg. Carola Schuhmann, die Vorsitzende des Ladenburger Heimatbundes, ist eine Mahnerin des Geschichtsbewusstseins. Auch bei der Vorstellung des Jahrbuchs 2017 in der "Alten Kochschule" nutzte sie die Gelegenheit, den Finger in die offene Wunde zu legen: So kann Schuhmann zum Beispiel nicht nachvollziehen, dass 1994 das Grab von Elisabeth Scharnberger abgeräumt wurde. Schließlich war die Ladenburgerin von 1946 bis 1950 "First Lady" in Siam, dem späteren Thailand.

Wie Scharnberger Prinz Rangsit von Siam kennenlernte, hat Hermann Dunda für das Jahrbuch recherchiert, der viele neue Fakten und Bilder in seinen lesenswerten Bericht einfließen ließ. So kann Dunda belegen, dass auch der Komponist Franz Lehar angetan war von der Liebesgeschichte der Ladenburgerin und des Prinzen.

Auch die aufwendige Recherchearbeit des Wissenschaftlers Ulrich Erhardt zum Thema "Evangelische Pfarrer in Ladenburg" ist im Jahrbuch abgedruckt. Der Autor listete alle in Ladenburg tätigen Pfarrer von Heinrich Eckhardt (Amtszeit 1545 bis 1555) bis Markus Wittig mit vielen Hintergrundinformationen auf.

Erwähnt werden in einem eigenen Kapitel außerdem die zahlreichen Pfarrer aus Ladenburg, die nicht in der Römerstadt tätig waren, wie Stefan Royar, der inzwischen als stellvertretender Dekan des Kirchenbezirks Ladenburg-Weinheim tätig ist.

Ein umfangreiches Kapitel mit zahlreichen Farbfotos ist der Außensanierung der Galluskirche gewidmet. Als Autor stellte sich der bauverantwortliche Architekt Steffen Seiferheld zur Verfügung, der die interessanten Bauarbeiten von Anfang an begleitete.

Der katholische Pfarrer Kurt Georg Häring war von 1991 bis zu seinem Tod im Jahr 2004 Pfarrer in Ladenburg. Aus seinem Nachlass konnten die neuen Glocken der Galluskirche bezahlt werden, die am 18. Oktober 2016 in die Türme eingehängt wurden. Den Weg von der Produktion in der Glockengießerei Bachert über die Glockenweihe am 25. September vergangenen Jahres bis zur Einhängung hat die Stiftungsratsvorsitzende Monika Wolf begleitet und niedergeschrieben.

Auch ein Bericht über die aktuellen Projekte der Denkmalpflege darf in einem Jahrbuch nicht fehlen. Mit dem Denkmalpfleger Johannes Wilhelm, der viele Jahre Ansprechpartner in Sachen Baudenkmalpflege für Ladenburg war, wurde ein Autor gefunden, der vor Ort viele Bauarbeiten begleitete. Er beschreibt unter anderem die Bauentwicklung im Jesuitenhof und die Sanierung der Gasthäuser "Goldene Krone" und "Güldene Rose", in der heute Eigentumswohnungen und Büros untergebracht sind. Auch über die Bauschäden an der St.-Sebastians-Kapelle berichtet Wilhelm, genauso wie über die Öffnung "der Bach".

Schließlich befasste sich die Autorin Lenelotte Möller mit der Lokalisierung des Ortsnamen Lopodunum. Aus dem römischen Namen entwickelte sich der heutige Stadtname Ladenburg.

Spektakuläre Bilder steuerten Lore Blänsdorf vom Fotoarchiv Historische Bilder Ladenburg und Ulrich Erhardt zum Jahrbuch bei, so dass die Leser den zugefrorenen Neckar mit den gefährlichen Eisgängen betrachten können.

Carola Schuhmann bezeichnete das Jahrbuch als "bedeutendes Werk für Ladenburg", was die rund 30 Gäste bei der Vorstellung nur unterstreichen konnten. Sie dankte den Autoren für die ehrenamtliche Mitwirkung an dem Buch und dem Redaktionsteam Ulrich Erhardt, Meinhard O. Georg und Oliver Gülck, das wieder ganze Arbeit geleistet hat.

Info: Das Jahrbuch 2017 kann ab sofort in allen Ladenburger Buchhandlungen für 13 Euro erworben werden.

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