Drei solcher "Tiny Houses" würde Matthias Pawlik gerne auf einer Wiese beim Tenniszentrum aufstellen. Foto: Sturm
Ladenburg. (stu) Matthias Pawlik ist ein Unternehmer mit vielen Ideen. Er übernahm vor einigen Jahren das von Lothar und Hanne Pawlik gegründete gleichnamige Tenniszentrum und baute die Tennishalle zu einem Begegnungszentrum aus. Die Plätze im Baugebiet Römerstadion werden ebenso gut genutzt wie Ladenburgs einzige Tennishalle, die in den vergangenen Jahren modernisiert wurde. Matthias Pawlik baute die Nebengebäude aus und richtete hier zum Beispiel einen Raum für Yogaunterricht ein. Beliebt sind auch die Ballschule und die Mutter-Kind-Turneinheiten. Hier ist also mehr als ein Tenniscenter entstanden, es hat sich in der Nachbarschaft zum dortigen Wohnmobilplatz ein kleines Geschäftszentrum mit Café entwickelt.
Nun hat Pawlik eine neue Idee. Manche Tennisfreunde verbringen ihren Tennisurlaub in Deutschland und nutzen Plätze, die an schönen Orten liegen. Diese Spieler müssen irgendwie übernachten. Und derartige Angebote sind in Ladenburg relativ knapp. "Die Ferienwohnungen sind fast alle ausgebucht", erzählte Pawlik beim RNZ-Besuch. Daher hat er bei der Stadt den Antrag gestellt, drei sogenannte Tiny-Houses auf einem Wiesenstück hinter den Tennisplätzen aufstellen zu dürfen.
Tiny-Houses, also winzige Häuschen, liegen im Trend. Es sind quasi rollende Ferienwohnungen, in denen zwei Personen bequem Platz haben. Es gibt einen Schlafraum, einen Aufenthaltsraum und ein Bad. Viele der kleinen Häuser sind sogar doppelstöckig nutzbar. Um die 50.000 Euro müsse man für den Kauf eines rollenden Hauses investieren, das ähnlich wie ein Wohnwagen bewegt werden kann, sagte Pawlik. Er will die Häuschen auch für die Ferienspiele nutzen. Im Sommer können Kinder Tenniskurse bei Pawlik buchen, zukünftig könnte er ein Ferienprogramm mit Übernachtung anbieten.
Allerdings hat die Verwaltung mit der Anfrage offensichtlich ihre Probleme. Sie empfiehlt den Mitgliedern des Technischen Ausschusses, dem Bauvorhaben in ihrer Sitzung am Mittwoch nicht zuzustimmen. Pawlik braucht laut dem gültigen Bebauungsplan nämlich eine Befreiung und die will die Verwaltung nicht erteilen. Der Bebauungsplan schreibt vor, dass bauliche Anliegen dort nur zu rein sportlichen Zwecken genutzt werden dürfen. Tiny Houses sind nach dem Baurecht in diesem Fall aber als gewerblich genutzte bauliche Anlage zu betrachten. Ihre Nutzung sei der Vermietung von Ferienhäusern gleichzusetzen, begründet die Verwaltung ihre Ablehnung.
Info: Technischer Ausschuss am Mittwoch, 3. Juli, um 18 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses.