Hirschberg. (ze) Mit 541 .000 Kubikmetern flossen im Jahr 2019 gut 57.000 Kubikmeter Wasser weniger durch das Wasserleitungsnetz Hirschbergs als noch in Jahr zuvor. Geringerer Wasserverbrauch ist zwar gut für die Umwelt, da dadurch weniger Grundwasser entnommen werden muss, bringt jedoch auch Probleme mit sich, wie der Jahresabschluss 2019 des Eigenbetriebs Wasserversorgung der Gemeinde zeigt.
"Ein niedriger Wasserverbrauch ist für die Verwaltung nicht so gut", verdeutlichte in der Sitzung des Verwaltungsausschusses Bürgermeister Ralf Gänshirt die damit verbundenen Probleme. Denn ein niedrigerer Wasserverbrauch bedeutet geringere Einnahmen. Die Fixkosten, wie etwa für das Personal oder die Unterhaltung der Wasserleitungen bleiben aber gleich. Das macht sich in einer bilanziellen Finanzierungslücke im vergangenen Jahr von gut 331.000 Euro bemerkbar, die vom Gemeindehaushalt mit einem internen Kassenkredit gedeckt wird, wie Hauptamtsleiterin Anna Dorothea Richter erläuterte.
Für den geringeren Wasserverbrauch sind aber nicht nur die Einwohner Hirschbergs verantwortlich. Hier wird auch das Ausmaß der Wasserrohrbrüche deutlich. Diese machten im vergangenen Jahr nur rund zehn Prozent des Wasserbezugs vom Gruppenwasserverband "Obere Bergstraße" aus, im Jahr zuvor waren es noch fast 13 Prozent.
Um die Hirschberger Einwohner mit Wasser zu versorgen, galt es zudem, das Leitungsnetz instandzuhalten. Hier liegen auch die größten Ausgabenposten des Eigenbetriebs. So wurden für die Wasserleitungsarbeiten "Am Schlossgarten" 113.000 Euro aufgewendet, die Erneuerung der Wasserleitung im Rahmen der Kanalsanierung schlug mit 83.000 Euro zu Buche.
Für die Tilgung von Krediten fielen gut 57.000 Euro an, wodurch sich die Gesamtverschuldung des Eigenbetriebs auf 1,06 Millionen Euro verringerte, da die vorgesehene Kreditaufnahme von knapp 400.000 Euro nicht getätigt wurde. Das wird sich jedoch in diesem Jahr ändern, denn im Vermögensplan für das laufende Jahr ist eine Kreditaufnahme von 491.000 Euro vorgesehen, wovon knapp 182.000 Euro für die Deckung eines Finanzierungsmittelfehlbetrags aus 2018 eingeplant sind, so Richter.
Trotz dieser nicht so optimalen Voraussetzungen konnte der Eigenbetrieb einen Gewinn von gut 27.000 Euro im vergangenen Jahr erzielen. Das lag vor allem an der gegenüber 2018 geringeren Konzessionsabgabe, die an die Gemeinde gezahlt wurde, und den geringeren Aufwendungen für die Unterhaltung des Leitungsnetzes. Der Ausschuss genehmigte den Jahresabschluss 2019 und damit den Verbleib des Gewinns im Eigenbetrieb einstimmig.