An der Ecke Autobahnzubringer/B 3 könnte ein Geschäftshaus mit elf Gewerbeeinheiten und Tiefgarage entstehen. Visualisierung: Architekt Rudi Münzenberger
Von Annette Steininger
Hirschberg. Gleich am Ortseingang von Großsachsen soll ein Geschäftshaus mit Tiefgarage entstehen. Der Ausschuss für Technik und Umwelt befasst sich in der Sitzung am heutigen Dienstag, 6. Oktober, um 18.30 Uhr, im Rathaus mit dem entsprechenden Bauantrag. Das Gebäude ist an der Ecke Autobahnzubringer/B 3 geplant, genauer gesagt "Im Sterzwinkel 5".
Vorgesehen sind hierfür elf Gewerbeeinheiten mit einer Nutzfläche von jeweils 40 bis 70 Quadratmetern. "Davon steht mit einem Frisörladen im Erdgeschoss bislang lediglich eine Gewerbeeinheit fest", heißt es dazu in der Sitzungsvorlage der Verwaltung. Für das Bauvorhaben weist der Antragsteller insgesamt 23 Stellplätze nach. Davon sind 16 Stellplätze in der Tiefgarage als "Doppelparker" angeordnet.
Das Gebäude soll eine Breite von 25,5 Metern haben und gut neun Meter hoch werden. Nur an der Eingangsseite überschreitet das Gebäude im Eingangsbereich die laut Bebauungsplan zulässige Höhe von neun Metern um 56 Zentimeter. Weder darin noch in der leichten Überschreitung der Baugrenzen sieht die Verwaltung ein Problem.
Ablehnend äußert sie sich hingegen zu einem "Antrag auf immissionsschutzrechtliche Genehmigung" für die Errichtung und den Betrieb einer LNG-Gasfüllanlage, mit der Lastwagen betankt werden könnten. Diese soll an der bestehenden Total-Tankstelle in der Goldbeckstraße 1 entstehen. Bei LNG (Abkürzung für Liquefied Natural Gas) handelt es sich um Flüssigerdgas. Der Betankungsvorgang würde im Selbstbedienungsbetrieb funktionieren.
"Inwieweit durch den Betrieb einer LNG-Gasfüllanlage Gefahren für das Gewerbegebiet und sein Umfeld ausgehen, kann durch die Gemeinde Hirschberg nicht beurteilt werden", schreibt dazu die Verwaltung in der Sitzungsvorlage. Vielmehr könne eine fachliche Beurteilung nur durch die entsprechenden Fachbehörden und den Katastrophenschutz erfolgen. Diese würden separat an dem Verfahren beteiligt. Gleichwohl sei die Gemeinde aufgefordert, über den Bauantrag zu befinden.
Besagte Flüssigerdgas-Anlage würde sich in guter Gesellschaft befinden, schließlich gibt es hier bereits eine Wasserstofftankstelle, mit der Hirschberg als Standort Vorreiter in der Region war. Aber: Der Gastank mit Aufbauten würde de gut 20 Meter hoch. Und damit weicht er laut Verwaltung "wesentlich" vom bestehenden Bebauungskonzept ab. Der Bebauungsplan lässt an dieser Stelle eine maximale Traufhöhe von neun Metern zu. Die Firsthöhe darf diese um maximal vier Meter überschreiten. Rechnet man das zusammen, kommt man auf 13 Meter Gesamthöhe; also noch immer stark unter den geplanten 20 Metern. Die Verwaltung hat zudem Sorge, dass diese Anlage eine Vorbildfunktion für Bauvorhaben mit ähnlicher Kubatur entwickeln könnte. "So wäre für Werbeanlagen dieser Höhe Tür und Tor geöffnet, zumal offensichtlich der Gastank mit einer großzügigen Werbeanlage versehen werden sollte." Diese seien jedoch in dieser Höhe ausdrücklich nur innerhalb des Kreisverkehrs als "punktförmige Werbeanlage" zulässig.
Die Verwaltung empfiehlt daher dem Ausschuss, den Bauantrag für die Errichtung und den Betrieb der Flüssigerdgas-Anlage abzulehnen.