Dressurreiterin Anna-Louisa Fuchs

Mit "Rien ne va plus" ging schon viel

"Nichts geht mehr" heißt der Name der Stute übersetzt - Doch mit ihr und "Rodrigos" feiert sie viele Erfolge

01.08.2017 UPDATE: 02.08.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden

Bürgermeister Manuel Just und die Großsachsenerin Anna-Louisa Fuchs beim Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde. Foto: Dorn

Von Stefan Zeeh

Hirschberg. Mehrere erfolgreiche Sportler aus Hirschberg haben sich in den vergangenen Jahren ins Goldene Buch der Gemeinde eingetragen. Nicht immer vertraten diese besonders populäre Sportarten wie etwa Handball. Es waren auch oft Deutsche Meister in Randsportarten wie etwa Bogenschießen. "Hirschberg hat es sich zur Aufgabe gemacht, Sportler aus Randsportarten zu ehren", erläuterte Bürgermeister Manuel Just, als sich nun Dressurreiterin Anna-Louisa Fuchs in das Goldene Buch der Gemeinde eintrug.

"Mir ist nicht verborgen geblieben, was sie im Reitsport erreicht haben", ging Just auf die Erfolge der 22-Jährigen in ihrer noch jungen Sportlerkarriere ein. Im Alter von fünf Jahren begann Anna-Louisa Fuchs mit dem Reiten, wie Hirschbergs Bürgermeister recherchiert hatte. Mit 13 wurde sie in den Landeskader berufen und bestritt im Jahr 2010 ihr erstes Turnier. Allmählich stellten sich auch die ersten Erfolge ein. "Ab dem Jahr 2015 kamen die Erfolge dann am Fließband", so Just. In den Bundeskader wurde Anna-Louisa Fuchs 2016 berufen und erhielt das Goldene Reitabzeichen für ihre Erfolge unter anderem mit ihrer Stute "Rien ne va plus".

"Rien ne va plus", also "Nichts geht mehr", sei tatsächlich ein merkwürdiger Name für ein erfolgreiches Dressurpferd, bemerkte Just. Denn bei der Hannoveraner-Stute scheint einiges möglich zu sein. Ihren bislang größten Erfolg feierte Fuchs allerdings in diesem Jahr auf einem anderen Pferd, dem Wallach "Rodrigos". Als einzige Teilnehmerin aus Deutschland gelang es ihr, bei der internationalen U25-Tour den Grand Prix zu gewinnen, und in der Kür wurde sie beachtliche Vierte. Rodrigos ist jedoch nicht das eigene Pferd von Anna-Louisa Fuchs. Der Wallach wird ihr von dessen Besitzerin zur Verfügung gestellt, die damit das reiterliche Können der Hirschbergerin anerkennt und fördert.

Dass sie mit Rodrigos erfolgreich war, ist schon ein kleines Wunder. Im vergangenen Herbst hatte der Wallach eine schwere Kolik und musste operiert werden. In dieser Zeit entstand aber eine immer enger werdende Verbindung zwischen Reiterin und Pferd, denn Anna-Louisa Fuchs schaute fast täglich bei dem Pferd vorbei. "Das verbindet", erklärte die Dressurreiterin. Rodrigos erholte sich überraschend schnell von der Operation, und im Februar qualifizierten sich die beiden beim Auswahllehrgang in Warendorf für die Nachwuchs-Grand-Prix-Serie "Piaff-Förderpreis". Der Piaff-Förderpreis ist eine eigene Serie für Dressur-Nachwuchsreiter unter 25 Jahren mit vier hochkarätigen Turnieren in Deutschland und einem Finale im November in der Stuttgarter Schleyerhalle, für das sich Fuchs nur zu gerne qualifizieren möchte.

Ohne die passende Unterstützung sind solche Erfolge natürlich nicht möglich. So dankte Anna-Louisa Fuchs mit ihrem Eintrag in das Goldene Buch ihrer Familie, aber auch der Gemeinde Hirschberg. Die hatte es nämlich ermöglicht, dass die Familie Fuchs auf dem Gelände der Haas’schen Mühle eine Reitanlage errichten durfte. Unterstützung bekommt Anna-Louisa Fuchs auch bei ihrem Studium der Betriebswirtschaftslehre durch die Universität Mannheim. Denn eine Karriere als Sportlerin und ein Studium lassen sich nur schwer vereinbaren. Deshalb ermöglicht die Universität Mannheim Sportlern wie Anna-Louisa Fuchs mit einem Sportstipendium, die vorgegebene Studiendauer zu überschreiten.

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