Weinheimer Schultheatertage: Die Krimiautorin war hin und weg
Bei den ersten Schultheatertagen brachten die Theaterleute und 80 Kinder starke Szenen auf die Bühne.
Neben den Schülern aus der dritten Klasse der Theodor-Heuss-Grundschule Oberflockenbach sind es die Zweitklässler der Friedrichschule sowie der Grundschule Lützelsachsen, die dritte und vierte Klasse aus Rippenweier und die Viertklässler aus der Waldschule, die zum ersten Mal richtige Theaterluft schnuppern dürfen. Und zwar mit "Feuereifer und einer Mordsgaudi", wie hinterher Krimiautorin Ingrid Noll als Schirmherrin des von der Bürgerstiftung Weinheim unterstützten Projekts applaudiert: "Mir ist das Herz aufgegangen!" Gemeinsam wurde im Vorfeld überlegt, wie man die Geschichten von den "Türen, Toren und Träumen", die Szenen des "Mensch ärgere dich nicht" und "Mut tut gut", die Interpretation der "Grimmigen Märchen" und die Geräusche des "Großen Umzugs" auf den "Brettern, die die Welt bedeuten", entwickeln kann, erläuterte Iris Rüsing von der Freudenbergstiftung.
Fachmännische Hilfestellung für Mimik und Gestik, das Aussuchen der passenden Requisiten sowie das richtige und vor allem laute Sprechen vor Publikum leisteten Stefanie Jerg, Fee Vajna, Corinna Preisberg, Florian Kaiser und Rob Doornbos. Schnell hätten alle gemerkt, dass Theaterspielen gar nicht so einfach ist, so Rüsing. Gehören zum Spiel doch auch "sich konzentrieren und in die Rolle versetzen, den Text lernen und an die passenden Bewegungen denken". Doch egal ob Pantomime oder Sprechrollen - einige davon sogar in Englisch: Die Umsetzung klappt wie am Schnürchen. Dass man nicht immer alles versteht, was auf der Bühne gesprochen wird, liegt weniger an den Darstellern als an fehlenden Mikrofonen. Da bedarf es schon einer so kräftigen Stimme wie der von Florian Kaiser, damit auch in den oberen Rängen alles ankommt.
Ingrid Noll lässt es sich nicht nehmen, von eigenen schauspielerischen Erfahrungen zu berichten. Mit Schuhcreme hätten sie und ihre Geschwister sich eingerieben, um wie Inder auszusehen. Wobei man wissen muss, dass sie während ihrer Jugend auch in Asien lebte.
Einer ihrer Vettern übernahm die Rolle eines "vornehmen Engländers", erinnerte sich Noll. Aber anstatt zu fragen "Where is the dog?" ("Wo ist der Hund?"), habe er immer gefragt "Who is the dog?" ("Wer ist der Hund?"). Dass es auch 2015 eine Fortsetzung geben wird, das steht für den Vorsitzenden der Bürgerstiftung, Dr. Adalbert Knapp, ebenso fest wie für Ideengeberin und Organisatorin Monika Endriß: "Dann vielleicht sogar mit noch mehr teilnehmenden Schulen."