Gemeindezentrum soll Wohnungen weichen

Weinheim-Waid. Am Mittwoch entscheidet der Ausschuss für Technik und Umwelt über eine Bebauungsplanänderung für Grundstücke im Stadtteil Waid

14.11.2012 UPDATE: 14.11.2012 15:25 Uhr 1 Minute, 24 Sekunden
Aus dem Garten des seit 2011 geschlossenen katholischen Gemeindezentrums im Stadtteil Waid ist fast schon ein Biotop geworden. Auf den insgesamt 3000 Quadratmeter großen Grundstücken könnten bald Wohnungen entstehen. Foto: Peter Dorn
Von Philipp Weber

Weinheim-Waid. Wenn der Gemeinderatsausschuss für Technik und Umwelt (ATU) am Mittwoch, um 17 Uhr, im Rathaus zusammenkommt, müssen sich die Stadträte neben der fast fertigen Hauptstraßensanierung auch mit einem durchaus komplexen Tagesordnungspunkt befassen. Laut Beschlussvorlage geht es um eine baurechtliche Neuordnung mehrerer Grundstücke im Wohn- und Gewerbegebiet Waid westlich von Lützelsachsen. Hintergrund sind Planungen der Katholischen Pfarrgemeinde St. Marien, die ihr seit 2011 geschlossenes Gemeindezentrum im Hammerweg 15 (samt Gartengrundstück und Hausmeistergebäude) verkaufen muss.

Konkret geht es um den Bereich zwischen der Dresdner, der Erfurter und der Sudetenstraße. Hier liegen auch der frühere Katholiken-Treffpunkt und dessen Gartengrundstück, deren tatsächliche Größe eigentlich nur von der Sudetenstraße aus erkennbar sind (siehe Foto). Laut Angaben der Stadt ist die planungsrechtliche Änderung dringend notwendig: Auf den Grundstücken, die nach dem alten Bebauungsplan von 1962 für kirchliche Zwecke vorgesehen sind, wäre sonst keine Wohnbebauung zulässig. Damit würde der Verkauf der Kirchengrundstücke, an denen auch die Stadt kein Interesse hat, scheitern.

Außerdem sollen "faktische Änderungen", die sich in den letzten Jahrzehnten zwischen Hammerweg und Sudetenstraße ergeben haben, rechtlich abgesichert werden. Laut Angaben der Stadt soll hier aber keine überproportionale Nachverdichtung ermöglicht werden. Zu den Planungszielen zählen - laut Sitzungsvorlage - neben dem Erhalt des Spielplatzes an der Sudetenstraße auch der Fortbestand "der bestehenden Bebauungsdichte und Struktur des Gebiets". Teile des zur Debatte stehenden Areals sollen in ein "allgemeines Wohngebiet" umgewandelt werden.

Am Eingang des früheren Gemeindezentrums im Hammerweg waren am gestrigen Dienstag bereits Handwerker zu hören, die alte Toiletten und Waschbecken aus dem Gebäude entfernten. Wie der Vorsitzende des Stiftungsrates St. Marien, Jürgen Freund, auf RNZ-Anfrage bestätigte, hat die einstige Begegnungsstätte bereits den Besitzer gewechselt.

Das gilt (noch) nicht für das Hausmeistergebäude unmittelbar neben dem Gemeindezentrum. Freund lässt jedoch keinen Zweifel daran, dass für die Gemeinde nur ein Verkauf der 3000 Quadratmeter großen Grundstücke infrage kommt: "Das Zentrum wurde kaum noch genutzt, auch weil die Zahl aktiver Katholiken im Bereich Waid klein ist. Eine Sanierung wäre nicht bezahlbar gewesen." So waren aus den Mitteln des Stiftungsfonds bereits die Erneuerung der Hauptbegegnungsstätte in der Weststadt, die Turmsanierung der Kirche St. Marien sowie die Tagesbetreuung des katholischen Kindergartens zu bezahlen.

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