Ärztehaus: CDU und FDP bringen OEG-Areal wieder ins Spiel
Schriesheim. Die Fraktionen sind sich einig: Ein Ärztehaus in Schriesheim wäre schon sinnvoll
"Wir finden schon immer, dass der OEG-Bahnhof die ideale Lage für ein Ärztehaus ist", sagt Paul Stang von der CDU. Für ihn ist es nicht nachvollziehbar, warum sich die Ärzte mit den Bauherrn des Komplexes am Bahnhof, Sven Witteler und Alfred Burkhardt, nicht einig wurden, was sich Ende März abzeichnete. Ein Ärztehaus wird im städtebaulichen Vertrag für das Areal laut Verwaltung nicht erwähnt, stattdessen ist die Rede von "Nutzungen für Soziales und Gesundheit". Stang hofft, dass sich vielleicht die Möglichkeit ergibt, dass die Verhandlungsparteien beim OEG-Areal wieder aufeinander zugehen. Denn: "Schriesheim bräuchte schon ein Ärztehaus."
Wolfgang Renkenberger (FDP) sieht das genauso. Er hält ein Ärztehaus für "sehr sinnvoll" und zwar am OEG-Bahnhof. "Wieso sollte man ein neues Haus bauen, wenn es dort eines geben wird?", hält er an seinem favorisierten Standort fest. Heinz Kimmel (Freie Wähler) sieht die Mediziner in der Pflicht: "Ob wir ein solches Haus brauchen, müssen die Ärzte wissen." Ärzte gebe es genug in Schriesheim. Wenn sie zusammen ein Haus wollten, müssten sie eben eins bauen oder eines suchen. Die Kommune sieht Kimmel da weniger unter Druck; sie komme ihrer Fürsorgepflicht mit Einrichtungen wie den Altersheimen oder der Sozialstation nach. Bürgermeister Hansjörg Höfer hatte sich dahingehend geäußert, dass Verwaltung und Gemeinderat dafür zuständig seien, die medizinische Versorgung am Ort sicherzustellen.
Rainer Dellbrügge (SPD) machte - wie auch Robert Hasenkopf-Konrad von der Grünen Liste - darauf aufmerksam, dass sich die Fraktion noch gar nicht mit dem Thema "Ärztehaus" beschäftigt habe. Viele sind derzeit in Urlaub. Die SPD wolle sich eine Meinung noch bilden. "Wobei generell gegen ein Ärztehaus nichts zu sagen ist", so Dellbrügge. Eben nur nicht direkt vor dem Rathaus, wo es Manfred M. Fischer geplant hatte. Hasenkopf-Konrad hätte sich gewünscht, sich in Ruhe mit dem Thema auseinandersetzen zu können. Er findet es schade, dass der Standort am Festplatz so schnell abgelehnt wurde.
Da so viele Ärzte auf die Verwaltung zugegangen seien, sei der Bedarf unbestritten. "Die Notwendigkeit ist da, jetzt muss man sich über den Ort Gedanken machen." Wobei hier private Investoren gefragt seien, denen Hasenkopf-Konrad keine leichte Suche prognostiziert.