"Am frühen Mittag standen mein Mann und ich im Hof seines Elternhauses im Waldweg und wollten gerade den Weihnachtsbaum in den Ständer packen, als eine Joggerin ans Hoftor gelaufen kam.
Sie war außer Atem und ziemlich aufgeregt. Sie berichtete, sie sei im Wald gelaufen, als sie ein Brummen und einen lauten Knall gehört habe. Sie glaube, dass da oben irgendwo ein Flugzeug abgestürzt sei.
Wir hatten nichts mitbekommen oder ich kann mich nicht erinnern. Jedenfalls fragte sie, ob sie telefonieren und den Rettungsdienst von unserem Telefon aus informieren dürfe.
Wir sind dann mit ihr in unsere Wohnung, etwas ungläubig, aber wir ließen sie machen. Sie schilderte am Telefon nochmal ihre Erlebnisse, bedankte sich dann bei uns und lief zu ihrem Auto. Mein Mann, der bei der Freiwilligen Feuerwehr Handschuhsheim ist, rief dann bei einem Kameraden an.
Damals gab es die Alarmmelder nur in begrenzter Stückzahl und die Inhaber wechselten wochenweise. Er berichtete ihm und bat um Rückruf bei einer eventuellen Alarmierung.
Dieser Rückruf kam kurze Zeit später, also traf man sich am alten Rathaus und fuhr hoch. Oben wurde man erst mal "gebrieft", so eine Situation gab es ja noch nie. Man half so gut man konnte, um Teile der Maschine zu bergen.
Später wurden die Helfer gefragt, wer sich stark genug fühle, um Leichenteile zu bergen. Da ist die Mannschaft bis auf zwei Männer wieder abgerückt.
Das Gesehene war auch so schlimm genug. Woran sich mein Mann aber noch gut erinnern konnte, war der 'Katastrophentourismus' - die Autos der Neugierigen, die der Feuerwehrmannschaft entgegen kamen. Darüber hat er sich heftig aufgeregt."