Heidelberg

Artort 2022 wird eine Sommergalerie der Superlative

Der Countdown zur Artort-Eröffnung am 18. Juni läuft

27.05.2022 UPDATE: 28.05.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden

Von Isabelle von Neumann-Cosel

Heidelberg. Man könnte sich kaum einen größeren Gegensatz denken als ein Autohaus aus den 1960er-Jahren, einem wahren Tempel für Wirtschaftswunder und Fortschrittsglauben und einem blühenden Naturgarten. Aus dieser symbolträchtigen Spannung haben Jai Gonzales und Bernhard Fauser, die beiden unermüdlichen "Macher" des Heidelberger UnterwegsTheaters, für ihr diesjähriges Artort-Festival kreative Funken geschlagen. "Yimby" (yes, in my back yard) heißt daher das diesjährige Motto. Es stellt sich in expliziten Gegensatz zu der bequemen Haltung, Maßnahmen zum Schutz von Klima und Natur nur solange zu unterstützen, wie persönliche Privilegien nicht bedroht werden.

Das ehemalige VW-Autohaus in der Heidelberger Weststadt, in unmittelbarer Nachbarschaft der Hebelhalle gelegen, wird für die Festivaldauer wieder in eine Pop-up-Galerie auf Zeit verwandelt – noch größer als im vorigen Jahr und erweitert um das Außengelände. Eigentlich ist die Fläche komplett mit Asphalt versiegelt; dennoch grünt und blüht hier für vier Wochen lang ein "urbanes Paradies". Ein riesiges Blumenbeet verrät nichts mehr von der Mühe, auf dem kontaminierten Untergrund organisches Wachstum zu gestalten. Als verbindendes Kunst-Element zwischen der Autohaus-Fassade und der Umgebung haben Sona Schüler und Barbara Guthy aus organischem Material eine beeindruckende LandArt geschaffen.

Hintergrund

> Schöne Aussichten: Info-Veranstaltungen sind am Mittwoch, 1. und Mittwoch, 8. Juni, jeweils um 19 Uhr (Eintritt frei).

> Zeitraum: 18. Juni bis 17.Juli

> Galeriebetrieb: Geöffnet ist täglich von 14 bis 19 Uhr (montags und dienstags ist geschlossen.

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> Schöne Aussichten: Info-Veranstaltungen sind am Mittwoch, 1. und Mittwoch, 8. Juni, jeweils um 19 Uhr (Eintritt frei).

> Zeitraum: 18. Juni bis 17.Juli

> Galeriebetrieb: Geöffnet ist täglich von 14 bis 19 Uhr (montags und dienstags ist geschlossen. Der Eintritt beträgt 5, ermäßigt 3 Euro).

> Vernissage: Samstag, 18.Juni, ab 18 Uhr Empfang (Eintritt frei).

> Eröffnungskonzert: Zur Vernissage am 18. Juni um 20 Uhr spielen Freddy Wonder & Friends

> Veranstaltungen: Jeweils an den Wochenenden freitags, samstags und sonntags ab 19 Uhr

> Finissage: Sonntag, 17. Juli, ab 14 Uhr (Eintritt frei).

> Detailliertes Programm und Links zum Vorverkauf auf der Webseite www.unterwegstheater.de

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Drinnen im Autohaus ist noch mehr Kunst zu sehen als im vorigen Jahr – insgesamt wird die Schau mit mehr als 100 Beteiligten auf 5000 Quadratmetern zum weitaus größten Kunstsalon der Metropolregion. Auf einem von fünf Stockwerken präsentiert die international tätige Galeristin Petra Kern 25 ausgewählte Künstlerinnen und Künstler. Ein weiterer Veranstaltungspartner ist die Heidelberger Gedok, die nicht nur bildende Künstlerinnen aus ihren Reihen zeigt, sondern auch ganz unterschiedliche Veranstaltungen beisteuert.

"Give peace a chance" – das Motto der Flower-Power-Zeit hat eine ungeahnte Aktualität gewonnen. An das Vertrauen auf die verbindende Kraft der Musik bieten "Freddy Wonder & friends" zur Vernissage ein 40-minütiges Rooftop-Konzert – eine Hommage an den letzten Live-Auftritt der Beatles 1969 auf dem Dach der legendären Apple Studios in London. Daran schließt sich ein Open-Air-Konzert mit der großen Combo im neuen Garten an.

In diesem Jahr haben Fauser und Gonzales in mühevoller Handarbeit auch das Untergeschoss von den reichlich vorhandenen Gebrauchsspuren befreit – und dem Künstler George Rousse eine große Bühne bereitet. Mit dem Pariser Künstler, dessen Installationen weltweit gefragt sind, verbindet das UnterwegsTheater eine 15-jährige Zusammenarbeit. Neben einer Dokumentation der in Heidelberg entstandenen Arbeiten ist auch ein aktuelles Kunstwerk zu bewundern – in dem einmal mehr augenfällig demonstriert wird, dass es immer einen Standpunkt gibt, von dem aus scheinbar zufällige Details als überzeugendes Ganzes gesehen werden können.

Zusätzlich war George Rousse auch im Neuenheimer Fischerhaus aktiv, dessen besonderes Flair der Künstler kurz vor dem Abriss mit seiner temporären Installation noch einmal festgehalten hat – auch diese Arbeit wird in der Ausstellung präsentiert. Ein Ausstellungsbesuch, zumal bei so vielen Exponaten auf so großer Fläche, erfordert als Gegenpart die Möglichkeit zum Ausruhen, Chillen und Austausch – deswegen gibt es in diesem Jahr auch erstmals ein temporäres "Museumscafé". Der Countdown bis zur Eröffnung kann an drei Mittwochabenden mit der Reihe "Schöne Aussichten" schon einmal aktiv mit heruntergezählt werden.

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