Wiese: "Das Tor verteidigen bis aufs Blut"

Tim Wiese im Interview 

23.08.2012 UPDATE: 23.08.2012 06:50 Uhr 1 Minute, 49 Sekunden
Wiese: "War doch super!"

Tim Wiese im Interview 

Tim Wiese, der neue Kapitän der TSG 1899 Hoffenheim, gelobt Besserung. Kämpferisch sagt der 30-Jährige vor dem Bundesliga-Auftaktspiel am Samstag (15.30 Uhr) bei Borussia Mönchengladbach: "Wir müssen jetzt um unser Leben laufen und und das Tor verteidigen bis aufs Blut." Den Fans, die die peinliche 0:4-Pokalniederlage beim viertklassigen Berliner AK live ansehen mussten, verspricht Wiese eine Ent- schädigung aus der Mannschaftskasse.

Herr Wiese, wie hat die Mannschaft versucht, die Berliner Pokalblamage zu verarbeiten?

Ist echt schon vergessen. Wir müssen nach vorne schauen. Wir haben das Spiel zu locker genommen. Die anderen sind gelaufen, wir nicht.

Denkt die Mannschaft daran, die Fans zu entschädigen?

Ja. Wir bezahlen aus der Mannschaftskasse den Fans, die in Berlin waren, eine Auswärtsfahrt: Bus, Tickets, ein paar Kästen Bier.

Ergibt es nach so einer Pokalpleite weiterhin Sinn, von der Champions League-Teilnahme zu reden?

Glauben Sie wirklich, dass uns ein Spiel umhaut? Es kann nicht sein, dass man sich keine Ziele mehr steckt, weil ein Spiel vergeigt wurde. Die Mannschaft ist qualitativ sehr gut aufgestellt. Wenn du keine Ziele hast, was willst du dann hier?

Was hat sich Hoffenheim für den Bundesliga-Start in Mönchengladbach vorgenommen?

Wir müssen jetzt um unser Leben laufen. Das Allerwichtigste ist, dass wir eine andere Körpersprache haben. Und dass wir rennen, kämpfen, fighten. Wir müssen unser Tor verteidigen bis aufs Blut.

Die Abwehr wirkte höchst instabil. Wie können Sie helfend Einfluss nehmen?

Man muss viel sprechen auf dem Platz, das hat hier in der Vergangenheit gefehlt. Man hat untereinander auf dem Platz nicht viel gesprochen. Je stärker eine Mannschaft zusammengeschweißt ist, desto größeren Erfolg hat sie.

Sind Sie Kapitän einer Mannschaft, die besonders viel Führung benötigt?

Auch andere Spieler sind da gefordert. Wie gesagt, Kommunikation ist wichtig. Hoffenheim hat in der vergangenen Saison nur vier Heimspiele gewonnen – so was geht gar nicht. Unser Stadion muss zur Festung werden.

Am Samstag steht im Gladbacher Tor Marc-André ter Stegen – jener junge Keeper, der Sie aus der Nationalmannschaft verdrängt hat. Zusätzliche Motivation für Sie?

Nein. Wer bei den anderen im Tor steht, hat mich noch nie interessiert.

Oliver Kahn hat verkündet, dass er nicht an Ihr Comeback in der Nationalmannschaft glaubt ...

Keine Ahnung, was andere erzählen. Ich bin jetzt hier in Hoffenheim, um Leistung zu zeigen. Alles andere wird sich dann ergeben.

Haben Sie nach Ihrer Nichtberücksichtigung fürs Länderspiel gegen Argentinien daran gedacht, Ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft zu erklären?

Ich bin 30 Jahre – 30. Das ist ein super Alter für einen Torwart. Fußball ist schnelllebig. Was in ein, zwei Jahren ist, weiß ich jetzt noch nicht. Ich muss einfach gute Leistungen bringen und am Ende schaut man noch mal hin, sucht vielleicht noch mal das Gespräch.

Nach sieben Jahren in Bremen, wie gefällt es Ihnen im Kraichgau?

Gut. Schöne Gegend, viel Sonne. Sieht idyllisch aus.

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