Region Wiesloch

Hoher Briefwahlanteil bei Bundestagswahl erwartet

So viele Wahlscheinanträge gibt es bisher in den Gemeinden der Region. Die Zahlen steigen noch.

13.09.2021 UPDATE: 14.09.2021 12:00 Uhr 2 Minuten, 15 Sekunden
Die Zahl derjenigen, die per Briefwahl abstimmen, ist so hoch wie noch nie. Foto: Sina Schuldt/dpa

Wiesloch. (jdh) Knapp zwei Wochen vor der Bundestagswahl setzt sich der Trend zur Briefwahl, der schon bei der Landtagswahl zu Beginn des Jahres zu beobachten war, offenbar fort.

So beobachtete zum Beispiel Lisa Gulino vom Bürgerbüro in Wiesloch: "Der Trend zur Briefwahl steigt. Es gibt sehr viele Anträge über unser Onlineverfahren". Tatsächlich sind bei den Gemeinden der Region bereits etwas mehr Wahlscheinanträge eingegangen, als es zehn Tage vor der Landtagswahl der Fall war. "Es gibt aber bei der Bundestagswahl eine höhere Wahlbeteiligung und darum auch mehr Briefwähler", so die Leiterin des Bürgerbüros. Änderungen an den Brief- und den Urnenwahlbezirken hat es nicht gegeben. Frank Herrmann vom Hauptamt in Malsch meint dazu: "Wir haben nur mehr Personal im Briefwahlbezirk".

Die Zahlen sind ohnehin nur Momentaufnahmen und steigen wahrscheinlich noch. Wahlscheinanträge sind nämlich bis Freitag, 24. September, 18 Uhr möglich. Der Wahlbrief muss dann spätestens am Wahlsonntag, 26. September, 18 Uhr bei der zuständigen Stelle eingetroffen sein. Der Bundeswahlleiter empfiehlt darum, den Brief spätestens am dritten Werktag vor der Wahl abzusenden oder ihn selbst abzugeben. Ein Wahlschein bedeutet auch nicht, dass man dann unbedingt per Brief wählen muss. Einige entscheiden sich darum vielleicht trotzdem noch für das Wahllokal.

> Wiesloch: Bislang haben hier 6615 der 18.559 Wahlberechtigten einen Wahlscheinantrag eingereicht. Das entspricht einem Anteil von knapp 36 Prozent. Im Vergleich zur letzten Bundestagswahl hat sich der Anteil der voraussichtlichen Briefwähler damit beinahe verdoppelt. Damals stimmten 3.576 von 18.612 am Ende tatsächlich per Brief ab. 5.999 Anträge waren es zehn Tage vor der Landtagswahl.

> Walldorf: Dort fällt die Steigerung etwas geringer aus. Von den knapp 10.500 Wahlberechtigten haben bisher 3.608 einen Wahlschein beantragt. Das entspräche etwa 34 Prozent. Im Jahr 2017 waren es noch 2.043 Briefwähler gewesen. Zur Landtagswahl gab es 3.500 Anträge.

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> Malsch: Hier ist der Anteil der Briefwähler schon jetzt recht hoch. 1120 Bürgerinnen und Bürger haben einen Wahlscheinantrag eingereicht, 2700 Wahlberechtigte gibt es. Das entspräche gut 41 Prozent. Frank Herrmann ist sich sicher: "1200 werden wir noch gut erreichen, es nähert sich den 50 Prozent" . 1.006 Wahlscheinanträge waren es bei der Landtagswahl.

> Dielheim: Von den 6.840 Wahlberechtigten haben hier 2.580 einen Wahlschein beantragt. Das entspricht rund 38 Prozent. Manfred Heinisch prognostiziert: "Bei einer angenommenen Wahlbeteiligung von 80 Prozent, die erreichen wir sicherlich, wäre das ein Briefwahlanteil von 47 Prozent". 2309 Anträge waren es bei der Landtagswahl.

> Mühlhausen: Ähnlich sieht es auch hier aus. 2400 Wahlscheinanträge kommen bisher auf die 6.380 Wahlberechtigten. Auch hier sind es damit gut 37 Prozent. Den Wahlschein hatten zur Landtagswahl 2200 Personen beantragt.

> St. Leon-Rot: Hier ist die Briefwahl beliebt. 4168 Anträge liegen vor, 10.130 Wahlberechtigte gibt es. Das entspricht immerhin gut 41 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2017 waren es nur gut 21 Prozent gewesen, 2166 von 10.044 Berechtigten hatten per Brief abgestimmt. 3828 Anträge waren es zehn Tage vor der Landtagswahl.

> Rauenberg: Hier scheint das Wahllokal noch zu locken. Mit 2021 Wahlscheinanträgen auf 6379 Wahlberechtigte kommt man hier erst auf vergleichsweise niedrige etwa 32 Prozent. Eine Steigerung zum Wert von 2017 ist dies trotzdem, damals hatten nur 1285 der 6391 Berechtigten über den Postweg gewählt. Zur Landtagswahl gab es 2088 Anträge.

Die Kandidaten haben in den kommenden zwei Wochen aber noch Chancen, die Wählerinnen und Wähler der Region überzeugen. Zwar plant offenbar ein großer Anteil der Wahlberechtigten die Abstimmung per Post. Abgestimmt haben jedoch noch längst nicht alle der Briefwähler. Während es aus Mühlhausen heißt: "Ich denke mal so gut die Hälfte ist zurück", ist der Rücklauf in Malsch noch "sehr verhalten". In Rauenberg und Walldorf sind nach den Angaben schon einige eingegangen, der Anteil ist jedoch noch recht gering. Frank Herrmann in Malsch befindet: "Die Leute wissen noch nicht, wie sie wählen wollen".

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