Bürgermeisterwahl Walldorf

Das ist Kandidat Matthias Renschler

Bei der Walldorfer Bürgermeisterwahl tritt der Rechtsanwalt Matthias Renschler an. Er ist In zahlreichen Vereinen engagiert.

10.06.2021 UPDATE: 11.06.2021 06:00 Uhr 3 Minuten, 25 Sekunden
Matthias Renschler liebt das Fahrradfahren und ist jedes Wochenende in der Region unterwegs. Aber auch innerhalb von Walldorf steigt der 52-Jährige gerne auf das Zweirad um. Foto: Helmut Pfeifer

Von Timo Teufert

Walldorf. Er forderte vor drei Jahren die damalige Walldorfer Bürgermeisterin Christiane Staab heraus, jetzt nimmt der Walldorfer Rechtsanwalt und FDP-Stadtrat Matthias Renschler bei den Bürgermeisterwahlen am 20. Juni einen neuen Anlauf. Im RNZ-Gespräch gibt der 52-Jährige, der sich neben seiner Familie, seinem Job und seinem Ehrenamt im Gemeinderat noch in zahlreichen Vereinen engagiert, Einblicke in sein Leben. Neben Renschler hat die Redaktion auch die Mitbewerberinnen Nicole Marmé und Petra Wahl zu Hause besucht und stellt sie in den kommenden Tagen vor.

Renschler zog mit seiner Familie 2008 in die Astorstadt, nachdem er dort schon einige Jahre länger als Rechtsanwalt tätig gewesen war. Geboren wurde er 1969 in Mannheim, zog kurze Zeit später aber wegen einer beruflichen Veränderung seines Vaters auf die Schwäbische Alb nach Ellwangen. Die Verbindungen in die Kurpfalz aber blieben – dort lebten Großeltern und Familie. Und so beschloss Renschler auch nach seinem Wehrdienst, zum Jura-Studium nicht nach Tübingen zu gehen: "Ich habe mich nur in Heidelberg beworben, da fand ich auch das Umfeld toll", berichtet er.

BÜRGERMEISTERWAHL WALLDORF

Geprägt vom humanistischen Gymnasium und vom eigenen Geschichtsinteresse überlegte der Student, ob er nicht den Studiengang wechseln sollte – um sich der Politik- und der Geschichtswissenschaft zu widmen. Er entschied sich aber gegen einen Fächerwechsel und machte schließlich in Heidelberg sein Erstes Staatsexamen, in Landau sein Zweites. Während des Studiums jobbte er an einer Tankstelle, nahm bei einer landwirtschaftlichen Absatzgenossenschaft Getreide an und arbeitete dann – gegen Ende des Studiums – beim Wieslocher Finanzdienstleister MLP. "Dort hatte ich dann auch meinen Berufseinstieg", erinnert sich Renschler. Für die Rechtsabteilung des Unternehmens legte er zusammen mit einem Kollegen den Grundstein. 2003 verließ er MLP und wurde Rechtsanwalt in einer Sozietät mit Standorten in Heidelberg und Walldorf, bevor er mit seinem Kollegen Michael Budéus in Walldorf eine eigene Kanzlei eröffnete.

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Seine Frau Gabi lernte Matthias Renschler 1998 in Heidelberg kennen und heiratete sie 2004 – auf dem Heidelberger Kohlhof wurde ein rauschendes Fest gefeiert. 2006 zog das Paar zunächst nach Wiesloch um, um näher am Arbeitsplatz zu wohnen, bevor sich die junge Familie 2008 mit den Kindern Julia und Jonas in der Astorstadt niederließ.

Nicht nur familiär und beruflich fand er seine neue Heimat in Walldorf: Er wurde auch ehrenamtlich sehr aktiv. "Ich bin sehr vereinsaffin. Das habe ich von meinen Eltern geerbt, mein Vater war auch ein Vereinsmensch", sagt Renschler, der in seiner Jugend Tennis spielte, Leichtathletik machte und in der evangelischen Jugend und im Ellwanger Stadtjugendring aktiv war. Von 2008 bis 2018 war er Vorstandsmitglied im Wieslocher Kinderschutzbund, seit 2009 ist er Mitglied im hiesigen Lions Club, seit 2012 Vorsitzender des Sozialverbands VDK und seit 2014 Vorstand Verwaltung bei der SG Walldorf Astoria. Sollte er am 20. Juni gewählt werden, will Renschler diese Ämter abgeben: "Um die Objektivität und Neutralität zu wahren."

Im Jahr 2009 trat Renschler erstmals zur Kommunalwahl an, nachdem Vertreter der FDP auf ihn mit der Bitte zugekommen waren, sich in Walldorf auch politisch einzubringen. "Ich bin in einem sehr liberalen Elternhaus groß geworden und ein sehr liberaler Mensch, das hat gepasst." Wobei der Stadtrat hervorhebt, dass Ideologien nichts im Gemeinderat zu suchen haben: "Es geht darum, praktische Lösungen zum Wohle der Gemeinde zu finden." Dazu zählten alle Themen, die ein gutes Leben ermöglichen, auch der Umweltschutz. Doch weder 2009 noch 2014 reichte es für den Einzug ins Kommunalparlament, erst seit 2019 ist er nun dabei. Seit dem Ausscheiden von Günter Willinger ist er Fraktionsvorsitzender.

2018 kandidierte Renschler schon einmal für das Amt des Bürgermeisters – damals gegen die amtierende Bürgermeisterin Christiane Staab. "Ich habe mir das lange überlegt. Ich war überzeugt, dass man mehr machen muss und kann und habe deshalb kandidiert", sagt der 52-Jährige. Im zweiten Wahlgang musste sich Renschler der Amtsinhaberin geschlagen geben – auf ihn entfielen 38,8 Prozent der Stimmen.

Zusammen mit der Gemeinderatswahl 2019 fiel auch die Wahl des Bürgermeisters in Ellwangen, der Stadt, in der Renschler aufwuchs. Allerdings verfehlte er auch hier die Mehrheit und erreichte in der Stichwahl nur 34,08 Prozent. Heute würde er diesen "Ausflug" nicht mehr machen: "Für mich zählt nur diese eine Kandidatur in Walldorf. Andere politische Ämter sind für mich kein Thema", betont Renschler. Wenn er gewählt werde, so versichert der 52-Jährige, wolle er die Arbeit so machen, dass eine Wiederwahl in acht Jahren möglich wäre. "Ich stehe auch für eine zweite Amtszeit bereit."

Seine Freizeit verbringt Renschler gerne auf dem Fahrrad: "Am Samstag oder Sonntag bin ich meist zweieinhalb Stunden unterwegs." Wo es jeweils hingeht, ist im Vorfeld meist nicht wirklich klar: "Ich überlege mir nur, welche Richtung ich nehme, plane aber keine konkrete Tour." Seine 30 bis 50 Kilometer langen Ausflüge führen ihn zum Rhein oder in den Kraichgau. Vor der Pandemie war er auch mit einer Gruppe von Fahrradenthusiasten unterwegs, während der Pandemie meist nur mit einem Freund. "Aber wir machen auch Familientouren, denn Ausflüge mit der Familie sind mir sehr wichtig." Diese Ausflüge führen auch oft in Tierparks und Zoos – die liebt der Sohn – sowie zu Schlössern und Burgen. – von denen ist Renschler selbst fasziniert.

Zur Entspannung spielt Renschler auch gerne Brettspiele wie "Stratego" oder "Siedler von Catan" mit seinen Kindern, mit dem Sohn auch das Kartenspiel "Pokémon". "Dabei fahre ich richtig herunter und bin hinterher sehr erholt", so der Bürgermeisterkandidat. Richtig abschalten kann er auch im Urlaub in Südfrankreich, wohin die Familie seit zehn Jahren fährt. "Für mich ist das Erholung pur, aber die Kinder wollen jetzt auch mal woanders hin", sagt Renschler. Welches Ziel es werden soll, steht aber noch nicht fest.

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