Freudenberg lässt Kurzarbeit hinter sich
Nach dem Corona-Tal läuft die Produktion in Weinheim wieder "nahezu normal"
Von Matthias Kros
Weinheim. Der Mischkonzern Freudenberg hat an seinem Stammsitz in Weinheim nach dem Corona-Tal offenbar wieder in den Normal-Modus geschaltet. "Die Kurzarbeit am Standort Weinheim ist fast überall aufgehoben", sagte eine Unternehmenssprecherin am Freitag auf RNZ-Anfrage. "Die Produktion ist nahezu normal."
Das Unternehmen, das in Weinheim mehr als 4300 Mitarbeiter beschäftigt, hatte Mitte April diese Jahres seinen Tiefpunkt in der Corona-Krise erlebt. Rund 100, und somit rund 40 Prozent aller Freudenberg-Produktionsstandorte weltweit, waren zu diesem Zeitpunkt geschlossen oder von Produktionsausfällen betroffen gewesen.
Auch am Stammsitz hatte es in der Folge in größerem Umfang Kurzarbeit gegeben, in mehreren Geschäftsbereichen wurden entsprechende Betriebsvereinbarungen getroffen, allen voran in der Automobil- und Textilindustrie. Besonders betroffen war die mit rund 1500 Beschäftigten größte Sparte am Standort, die Freudenberg Sealing Technologies (FST), ein Hersteller für Dichtungs- und Schwingungstechnik für die Automobilindustrie. Kurzarbeit gab es in Weinheim aber auch bei Vibracoustic (unter anderem Lager, Federn und Schwingungsdämpfer), ebenfalls ein Autozulieferer, und bei Freudenberg Performance Materials (FPM), wo technische Textilien produziert werden. Da die Regelungen für jeweiligen Einheiten, bis hin zu einzelnen Abteilungen getroffen wurden, nannte Freudenberg durchweg keine genauen Zahlen, was das Ausmaß der Kurzarbeit angeht.
Die Weinheimer sind mit weltweit 47.000 Mitarbeiter und einem Jahresumsatz von etwa 9,4 Milliarden Euro ist Freudenberg eines der größten Familienunternehmen Deutschlands. Freudenberg produziert unter anderem Dichtungen, technische Textilien, Filter, Reinigungstechnologien, Spezialchemie und medizintechnische Produkte. Zu den bekanntesten Artikeln der Weinheimer zählen die Vileda-Reinigungsmittel.