Wieder brannte es - dieses Mal ein Strohlager (Update)

21.10.2020 UPDATE: 21.10.2020 18:00 Uhr 1 Minute, 23 Sekunden

Gundelsheim. (pol/mün) Diesmal brannten Strohballen – zum wiederholten Mal schrillten in Gundelsheim die Alarmglocken aufgrund eines Brandes. Am Dienstagabend kam es erneut zu einem Großeinsatz der Rettungskräfte. Etwa 400 Strohballen, die zwischen Tiefenbach und Bernbrunn gelagert wurden, standen ab 21.30 Uhr in Flammen und brannten lichterloh. Die Gefahr für Mensch und Maschinen war dabei so groß, dass man sich in Abstimmung mit allen Beteiligten dazu entschloss, das Feuer auf einem Feld nahe des Gundelsheimer Ortsteils Tiefenbach kontrolliert abbrennen zu lassen.

Für die Feuerwehr, die mit 58 Kräften vor Ort war, dauerte der Einsatz mehrere Stunden. "Landwirte haben zunächst mit Bagger und Radlader Teile der Ballen aus den Haufen gezogen, die in der Folge gelöscht wurden", erläutert der Gundelsheimer Feuerwehrkommandant Tobias Gärtner im RNZ-Gespräch. Jedoch wurde im Laufe des Einsatzes die Hitze so stark, dass man die Fahrer und das schwere Gerät schützen musste. Demnach habe man die Strohballen in der Folge kontrolliert abbrennen lassen. Zudem habe man eine Wache – gebildet aus Kräften der Abteilung Tiefenbach – eingerichtet, die permanent vor Ort war. Die Angehörigen der Feuerwehr waren am gestrigen Mittwoch noch immer im Einsatz. Erst am Mittwochabend sollte der Brand insoweit gelöscht sein, dass kaum noch etwas sichtbar ist, prognostizierte Tobias Gärtner.

Noch in der Nacht auf Mittwoch hat indes die Kriminalpolizei Heilbronn die Ermittlungen aufgenommen.

Die Brandserie in Gundelsheim dürfte demnach um einen Fall reicher sein. Denn die Polizei geht von einer weiteren Brandstiftung aus, teilen die Staatsanwaltschaft Heilbronn und das Polizeipräsidium mit. "Ein Zusammenhang mit der Brandserie der vergangenen Monate liegt auf der Hand", sagt Pressesprecher Frank Belz. "Der neuerliche Brand passt zu den anderen Fällen in der Vergangenheit." Der beim jüngsten Brand entstandene Sachschaden wird auf etwa 18.000 Euro geschätzt.

Zeugen, die am Dienstagabend im Bereich Tiefenbach verdächtige Wahrnehmungen machen konnten, sollen sich unter der Rufnummer 07131/104-4444 bei der Kriminalpolizei Heilbronn melden. Für Fotos und Videoaufnahmen vom Brandort steht das Hinweisportal unter https://bw.hinweisportal.de zur Verfügung.

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Ort des Geschehens

Update: Mittwoch, 21. Oktober 2020, 18 Uhr