"Fridays für Future" ist auch hier zurück
"Fridays für Future" Sinsheim will unter anderem "Druck auf den Gemeinderat" ausüben
Sinsheim. (tk) "Unter den Bauern rund um Sinsheim ist keiner, der auf Bio umstellt", hieß es bei den Redebeiträgen. Das stimmt zwar nicht so ganz, trotzdem war es nun in die Welt gesetzt. Und die anderen Dinge sind ja auch mehrheitsfähig: Wer will schon, dass Tiere leiden, Polkappen schmelzen? Wer braucht Erdbeeren im Winter?
"Fridays for Future" ist zurück auf der Straße in Sinsheim. Rechtzeitig zum Schulbeginn hat sich das örtliche Bündnis lautstark und unter dem Motto "Kein Grad Weiter" am sogenannten sechsten globalen Streiktag der Bewegung beteiligt. Ziel war es, "Druck auf den Gemeinderat Sinsheims und die Regierung" auszuüben. Rund 40 Jugendliche, deren Eltern und etliche Sympathisanten zogen – begleitet von Polizei und Ordnungsamt – vom Burgplatz durchs Bahnhofsviertel und über die Allee zu einer Schlusskundgebung am "Sinsheimer Wächter".
Man befinde sich "in der dunkelsten Stunde unseres Planeten", hieß es dort, um "auf ein weltweites Problem hinzuweisen". Die Corona-Pandemie lasse sich mittelfristig in den Griff kriegen, waren die jungen Aktivisten überzeugt, weshalb man das "Ziel nicht wegen Corona aus den Augen verlieren" dürfe. Die Klimakrise verdiene "mindestens genauso viel Augenmerk und Handlungsbedarf".
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Davon, dass Deutschlands Beitrag – auch angesichts der Energieverbräuche und des Kohlendioxidausstoßes großer Industrienationen – nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein dürfte, egal wie groß die Anstrengungen auch sein mögen, wollen die Demonstranten nichts wissen: "Wenn wir nicht anfangen, dann wird’s niemand tun", hieß es. Jeder könne etwas tun, und wenn’s nur "regional und saisonal einkaufen" ist. Womit wir wieder bei den Bauern wären.