Walldürn

Segelflieger erleben sportlichen Höhenflug

Walldürner Piloten sichern sich dritten Platz in der Segelflugbundesliga 2020 - 87.700 Kilometer mit der Energie der Natur geflogen

27.08.2020 UPDATE: 28.08.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 21 Sekunden
Die Wettkampfflüge des Flugsportclubs Odenwald haben die erfolgreichen Walldürner Piloten bis nach Heidelberg geführt. Der Neckar ist gut zu erkennen. Foto: Wolfgang Lehnert

Walldürn. (pm) Vor der letzten Runde ging es sehr eng zu an der Spitze der Segelflugbundesliga: Die Spannung war am vorletzten August-Wochenende bei allen Beteiligten spürbar, für das Team des Flugsportclubs Odenwald Walldürn (FSCO) war von Platz 2 bis 4 noch alles möglich. Trotz schwieriger Wetterverhältnisse punktete die Mannschaft nochmals kräftig und blickt nun mit Erreichen des dritten Platzes stolz auf eine sehr erfolgreiche Segelflugsaison zurück, die in diesem Jahr situationsbedingt von 19 auf 13 Runden gekürzt wurde. Seit 20 Jahren besteht die Segelflugbundesliga, und der FSCO war immer in der höchsten deutschen Liga dabei. In diesem Jubiläumsjahr feiert der Walldürner Verein seine beste Platzierung, obwohl die Leistungsdichte stets zugenommen hat. In der weltweiten "World League" wird der FSCO aktuell auf dem fünften Platz geführt.

In der ersten Segelflugbundesliga treten die deutschlandweit besten 30 Vereine gegeneinander an – in diesem Jahr in 13 Runden, die an jeweils einem Wochenende zwischen Ende Mai und August stattfinden. Die Ligawertung resultiert dabei aus einer möglichst großen Durchschnittsgeschwindigkeit über ein Zeitfenster von maximal 2,5 Stunden, wobei Start und Ziel sowie die Anfangs- und Endhöhe identisch sein müssen. Die besten drei Flüge eines jeden Vereins werden summiert und dann mit Punkten belohnt. Dieses Platzierungsverfahren ist ähnlich wie die Formel-1-Wertung: Wer nach allen Runden die meisten Punkte erflogen hat, wird Deutscher Meister.

Besonders hervorzuheben ist die breite und geschlossene Teamleistung, da in der kompletten Saison in allen Runden gepunktet wurde und damit durchgängig ein Platz unter den besten 5 der Tabelle erkämpft wurde. Am Ende fehlten nur zwei Punkte auf den zweiten Platz, den sich die Fliegergruppe Wolf Hirth aus dem Raum Stuttgart sicherte. Deutscher Meister und damit Titelverteidiger wurde der LSV Rinteln aus Niedersachsen. Besonders erfreulich ist, dass sich einige Junioren (U25) erfolgreich am Punktesammeln beteiligt haben. Der Segelflug auf diesem Leistungsniveau verlangt von den Piloten eine sehr gute physische und psychische Kondition – verbunden mit Wetterkenntnissen, Gespür für die Thermik und den Aufwind und natürlich exzellenten fliegerischen Fähigkeiten.

Hintergrund

Informationen zur Segelflugausbildung und weitere Kontakte gibt es unter beim Flugsportclub. Alternativ können Interessierte direkt am Flugplatz Walldürn vorbeischauen. Weitere Informationen zur

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Informationen zur Segelflugausbildung und weitere Kontakte gibt es unter beim Flugsportclub. Alternativ können Interessierte direkt am Flugplatz Walldürn vorbeischauen. Weitere Informationen zur Segelflugbundesliga und den Ergebnissen der verschiedenen Wertungen sind unter auf einem Onlineportal zu finden. pm

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Insgesamt 19 Piloten des FSCO haben an den Wertungsflügen teilgenommen. Neben den erfahrenen Piloten Wolfgang Lehnert, Herbert Zemmel, Günter Rincker, Martin Feeg, Werner Ehrler, Bernhard Knapp, Uwe Schlessmann, Erhard Schlessmann, Werner Saur, Michael Stuber, Steffen Büchler, Ralf Schlessmann und Florian Erbacher trugen die noch zu den Junioren zählenden Philipp Kapferer, Silas Horn, Stefanie Willard, Julia Steinle, Tom Westermann und Wolfgang Kapferer wesentlich zum Erfolg bei und erflogen in der Juniorenwertung Platz zehn.

Der schnellste Pilot war erneut Wolfgang Lehnert mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 157 km/h über die Wertungszeit von 2,5 Stunden: Dies entspricht einer zurückgelegten Strecke von 392 Kilometern – ohne künstlichen Antrieb, nur durch die Kraft der Sonne. Silas Horn hat in der Juniorenwertung mit durchschnittlich 142 km/h eine herausragende Leistung gezeigt. Insgesamt flogen die Piloten des FSCO in Wettbewerben dieses Jahr mit der Energie der Natur bereits 87.700 Kilometer durch den deutschen Luftraum.

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Ausschlaggebend für diesen Erfolg waren nicht nur die Piloten, sondern auch die vielen Helfer und der ganze Verein mit seiner Infrastruktur, die es der Mannschaft erst möglich macht, ihre Wertungsflüge so erfolgreich zu absolvieren. "In Segelfliegerkreisen ist der FSC Odenwald weiterhin eine feste Größe und das ganze Team ist stolz darauf, von anderen Vereinen als Vorbild gesehen zu werden", sagt der FSCO-Vorsitzende Christian Kuhn. Diesen beachtlichen Erfolg wolle man nun noch gebührend feiern. Außerdem habe man bereits weitere Piloten aus dem Juniorenkreis erfolgreich integriert. Aufgrund dieses erweiterten Pilotenpools sieht der FSCO optimistisch in Richtung Bundesliga 2021.

Neben den Wettflügen in der Bundesliga bietet der FSCO weiteren Segelflugbetrieb in Walldürn an. Ehrenamtliche Fluglehrer bilden motivierte Flugschüler aus und erlauben es so einigen Piloten, das erste Mal im Alleinflug abzuheben. "Der Segelflug ist ein idealer und kostengünstiger Einstieg in die Welt der Fliegerei", erklärt Kuhn und ergänzt: "Im Team macht er besonders viel Spaß."

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