Neckarsteinach

Schon zum zweiten Mal starben Forellen

Polizei ermittelt weiter wegen Verunreinigung der Steinach

29.07.2020 UPDATE: 30.07.2020 08:10 Uhr 1 Minute, 11 Sekunden
Hier trieben zahlreiche tote Forellen im Wasser. Fotos: privat

Neckarsteinach. (cm) Auch zwei Tage nach dem rätselhaften Fischsterben in der Steinach war die Ursache am Mittwoch noch unklar. "Wir haben ein Ermittlungsverfahren wegen Gewässerverunreinigung und des Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz eingeleitet", erklärt Katrin Pepping, Sprecherin des zuständigen Polizeipräsidiums Südhessen. Die Analyse von Wasserproben und verendeten Forellen sei noch nicht abgeschlossen. Mit Ergebnissen sei frühestens in der kommenden Woche zu rechnen. Die Analyse soll einen Hinweis geben, woher die bislang unbekannte Verunreinigung stammen könnte.

Zur Erinnerung: Am Montagnachmittag trieben zahlreiche Forellen leblos im Wasser des Neckar-Zuflusses. Beobachter berichteten von einer "grauen, schäumenden und übelriechenden Brühe", die bereits an der Kläranlage an der Gemarkungsgrenze zum badischen Schönau bestand. Die Polizei suchte nach der Ursache – ohne Erfolg. Sprecherin Pepping berichtete nun, dass es bereits vor einigen Wochen zu einer ähnlichen Verunreinigung der Steinach kam. Auch damals verendeten Fische, die Überlebenden starben wohl nun. Grundsätzlich könne auch ein Wetterumschwung die Ursache sein. Im aktuellen Fall sei dies aber ausgeschlossen.

So sieht es auch Eduard Keiser. Der seit 36 Jahren amtierende Vorsitzende des Neckarsteinacher Angelsportvereins sah am Montag das Elend der Fische. Der 83-Jährige erzählt, dass Verunreinigungen der Steinach zu Zeiten der Firma Freudenberg normal waren: "Der Fluss hatte durch die Färberei jeden Tag eine andere Farbe." Früher seien immer wieder Fische verendet, was niemanden gestört habe.

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Inzwischen sei die Steinach von einem lokalen Unternehmen gepachtet, das immer wieder Fische einsetze: nämlich Bach- und Regenbogenforellen, die auf sauerstoffreiches und kaltes Wasser wie in der Steinach angewiesen sind. Dieses Jahr wurden – wegen Corona – aber keine Fische eingesetzt. "Als ob man es gewusst hätte", sagt Keiser nun, der bei den Aktionen dabei ist. "Wir hoffen, dass der Verursacher gefunden und bestraft wird." Die Verunreinigung könne auch aus einem Kanal oder aus der Kläranlage stammen, mutmaßt er. Die Polizei in Wald-Michelbach nimmt Hinweise von Zeugen unter Telefon 0 62 07 / 9 40 50 entgegen.

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